Es war der Moment, der alles veränderte: Mit der Sirene zum Ende des dritten Viertels schickte Tristan da Silva von Orlando Magic den Ball aus der Mitteldistanz durch den Korb. Die deutschen Basketballer lagen 70:74 zurück, doch plötzlich kippte die Stimmung. „Der Half-Court Shot hat uns richtig krass Momentum gegeben“, schwärmte Isaac Bonga nach dem 99:91 (45:51)-Sieg im EM-Viertelfinale gegen Slowenien.
Die Mannschaft, die bis dahin gegen die leidenschaftlich kämpfenden Slowenen einem Rückstand hinterherlief, bekam durch da Silvas Zauberwurf neue Energie. Kapitän Dennis Schröder brachte es auf den Punkt: „Der Wurf von Tristan von der Mittellinie war der Momentum-Changer.“
Bescheiden nahm der 23-Jährige die Komplimente entgegen. „Ich bin einfach happy, dass ich mit so einem wichtigen Dreier ein bisschen Feuer entfachen konnte“, sagte da Silva, der sich in der Interview-Zone zu Bonga und Maodo Lo gesellte. Lo selbst hatte im Achtelfinale gegen Portugal mit einer Dreiersalve für den Umschwung gesorgt – diesmal war es da Silva, der das deutsche Team auf die Siegerstraße brachte.
Im Halbfinale wartet am Freitag ein alter Bekannter: Finnland. Zwar hatte Deutschland die Finnen in der Vorrunde in Tampere deutlich mit 91:61 geschlagen, doch Daniel Theis mahnte zur Vorsicht: „Das erste Spiel zählt jetzt nicht. Ob wir das mit 30 Punkten oder mit einem gewonnen haben, ist völlig egal. Das ist ein Europameisterschafts-Halbfinale.“
OZD

OZD-Kommentar
Der Wurf von Tristan da Silva war mehr als nur ein Highlight – er war ein psychologischer Schlag in die Seele der Slowenen. Solche Momente sind unbezahlbar, weil sie ein Team tragen können, wenn es eigentlich müde und angeschlagen wirkt. Doch Vorsicht: Wer glaubt, dass ein Zauberwurf allein reicht, unterschätzt die Hölle eines EM-Halbfinales. Finnland wird alles daransetzen, den Deutschen ihr schnelles Spiel zu zerstören. Prognose: Wenn Schröder und Co. die Energie aus Riga mitnehmen, steht Deutschland im Finale – ohne diese Mentalität könnte der Traum abrupt enden.
Lesermeinungen
„Da Silvas Wurf ist für mich schon jetzt der Moment der EM!“ (Matthias L., Berlin)
„Endlich zeigt das Team, dass es auch mental stark ist. So gewinnt man Titel.“ (Claudia H., Hamburg)
„Großartig – aber Finnland wird eine ganz andere Prüfung.“ (Jonas W., München)
OZD-Analyse
Bedeutung des Wurfs
– Da Silvas Treffer änderte die Dynamik des Spiels
– Slowenien verlor Momentum, Deutschland bekam neuen Glauben
– Symbol für den Teamgeist: Jeder kann zum Helden werden
Schlüsselspieler
a) Tristan da Silva – junger NBA-Profi, übernimmt Verantwortung in Schlüsselmomenten
b) Dennis Schröder – Führungsspieler, der das Momentum aufnahm
c) Isaac Bonga und Maodo Lo – Energiegeber, die dem Team zusätzliche Tiefe geben
Ausblick auf das Halbfinale
– Finnland wird stärker verteidigen als in der Vorrunde
– Das deutsche Team muss mehr als Einzelmomente liefern
– Prognose: Nur mit Konstanz und Disziplin kann das Finale erreicht werden
OZD-Erklärungen
OZD-Erklärung: Wer ist Tristan da Silva?
Tristan da Silva wurde 2001 in München geboren und ist der jüngere Bruder von Oscar da Silva, ebenfalls Basketballprofi. Nach einer College-Karriere bei den Colorado Buffaloes wechselte er 2024 in die NBA zu den Orlando Magic. Da Silva gilt als vielseitiger Forward mit starkem Distanzwurf und hohem Basketball-IQ.
OZD-Erklärung: Was ist die Basketball-EM?
Die Basketball-Europameisterschaft, kurz EM, ist das wichtigste Turnier für Nationalmannschaften in Europa. Sie findet alle vier Jahre statt und bringt die besten Spieler des Kontinents zusammen, darunter viele NBA-Profis. Deutschland gewann das Turnier zuletzt 2022 in Berlin.
Mini-Infobox – Deutschland im EM-Halbfinale
– Viertelfinale: 99:91 gegen Slowenien
– Schlüsselaktion: Da Silvas Half-Court-Wurf zum 70:74
– Halbfinale: Freitag, 16.00 Uhr gegen Finnland
– Vorrundenergebnis gegen Finnland: 91:61 für Deutschland
– Topscorer: Schröder, Bonga, da Silva
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
