Dennis Schröder spielt mit dem Gedanken, seine Basketball-Vergangenheit in Braunschweig in der NBA neu aufleben zu lassen. Der Nationalmannschaftskapitän wünscht sich eine Wiedervereinigung mit seinem langjährigen Mitspieler Daniel Theis. "Es wäre geil, wenn wir es schaffen, in einem NBA-Team zu spielen", sagte Schröder der Braunschweiger Zeitung.
Theis, der im Februar nach acht Jahren in der NBA zu AS Monaco wechselte, hatte am Rande der Europameisterschaft selbst angedeutet, er warte auf einen Anruf aus Sacramento. Genau dort wird Schröder in der kommenden Saison für die Kings auflaufen. "Ich bin da dran", versicherte der Point Guard, "ich hätte das machen sollen, bevor ich unterschrieben habe."
Aktuell sind alle Kaderplätze bei den Kaliforniern besetzt, doch Schröder steht nach eigenen Worten mit dem General Manager in Kontakt. "Wenn sich was auftut, sagt er mir direkt Bescheid", erklärte der 31-Jährige. Für ihn wäre es von unschätzbarem Wert, einen vertrauten Spieler an seiner Seite zu haben: "Dann fühlt man sich direkt wohl, es gibt nichts Besseres."
Sein Verhältnis zu Theis beschreibt Schröder als einzigartig. "Wenn ich mir eine Person aussuchen könnte, mit der ich auf dem Feld in einen Fight gehe, dann ist das Daniel", sagte er über seinen Teamkollegen aus den goldenen Sommern 2023 und 2024: "Egal, was ich sage, egal, wie ich schreie – er weiß, es kommt von einer guten Stelle, um uns besser zu machen."
Die gemeinsame Reise der beiden begann schon in Braunschweig im Jugendalter. "Mit Daniel von Braunschweig aus mit 13, 14 Jahren so durchgestartet zu sein und jetzt mit 32, 33 zu sehen, was wir geschafft haben, ist verrückt und bedeutet uns sehr viel", schwärmte Schröder.
OZD
OZD-Kommentar
Eine Reunion von Schröder und Theis bei den Kings wäre weit mehr als ein sportliches Projekt – es wäre ein emotionales Statement. Zwei deutsche Goldhelden, die ihre Karrieren von Braunschweig bis zur Weltspitze getragen haben, könnten in der NBA ein neues Kapitel aufschlagen. Doch die Realität spricht gegen den Traum: Der Kings-Kader ist voll, und die NBA ist kein Wunschkonzert. Schröders Einfluss ist groß, aber nicht grenzenlos. Sollte es dennoch gelingen, würde es der Mannschaft eine seltene Chemie verleihen. Die Botschaft an die Liga wäre klar: Sacramento meint es ernst mit dem nächsten Schritt. Aber bis dahin bleibt Schröders Traum wohl eher ein Hoffnungsschimmer als ein konkreter Plan.
OZD-Analyse
Schröders Motivation
– Emotionaler Wunsch nach einem vertrauten Mitspieler
– Signal an die Kings: mehr Teamchemie und Erfahrung
– Persönliche Wertschätzung für Theis als Kämpfer und Führungsspieler
Theis’ Situation
– Wechsel zu AS Monaco nach acht NBA-Jahren
– Erfolgsgeschichte mit Schröder in der Nationalmannschaft (WM 2023, EM 2024)
– Offenheit für eine Rückkehr in die NBA
NBA-Realität
– Sacramento Kings: voller Kader, wenig Flexibilität
– Entscheidung liegt bei Management und Cap-Situation
– Chancen nur, wenn ein Platz frei wird oder Trades stattfinden
Mini-Infobox: Dennis Schröder
Geboren: 17. September 1993, Braunschweig
Position: Point Guard
NBA-Stationen: u. a. Atlanta, OKC, Lakers, jetzt Sacramento Kings
Größter Erfolg: Weltmeister 2023, Europameister 2024 mit Deutschland
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.