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Bronze im Regen: Lückenkemper sprintet deutsches Quartett aufs WM-Podest

Die deutsche 4x100-m-Staffel um Gina Lückenkemper hat bei der WM in Tokio Bronze geholt. Im Regen von Tokio musste sich das Quartett nur den USA und Jamaika geschlagen geben.

Im strömenden Regen von Tokio krönten Gina Lückenkemper und ihre Teamkolleginnen die Leichtathletik-WM mit einer Bronzemedaille. Wie schon bei Olympia in Paris sprintete das deutsche Quartett mit Sina Mayer, Rebekka Haase, Sophia Junk und Schlussläuferin Lückenkemper auf das Podest. In 41,87 Sekunden musste sich das DLV-Team lediglich den USA (41,75) und Jamaika (41,79) geschlagen geben.

Besonders Lückenkemper, die das Staffelholz als Schlussläuferin übernahm, brachte die deutsche Staffel mit einem furiosen Endspurt ins Ziel. Jubelnd fiel sie ihren Mitstreiterinnen in die Arme. Für Jamaikas Sprint-Ikone Shelly-Ann Fraser-Pryce war es zudem ein emotionales Finale: Zum Ende ihrer glanzvollen Karriere gewann sie noch einmal eine WM-Medaille.

Das DLV-Quartett setzte damit eine starke Serie fort. Schon 2022 in Eugene hatte die deutsche Frauenstaffel Bronze geholt – damals ebenfalls mit Lückenkemper als Schlüsselfigur.

Im Männer-Rennen über 4x100 Meter erreichte das deutsche Team mit Julian Wagner, Marvin Schulte, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah in 38,29 Sekunden einen respektablen fünften Platz. Gold ging an die USA mit Superstar Noah Lyles (37,29) vor Kanada (37,55) und den Niederlanden (37,81).

Über 4x400 Meter triumphierte das Team aus Botswana sensationell in 2:57,76 Minuten vor den USA (2:57,83). Bei den Frauen führte Weltmeisterin Sydney McLaughlin-Levrone die USA in Weltklassezeit (3:16,61) zu Gold vor Jamaika und den Niederlanden.

OZD


OZD-Kommentar
Die deutsche Frauenstaffel beweist einmal mehr, dass sie auf der großen Bühne zuverlässig abliefert. Bronze im strömenden Regen von Tokio ist mehr als ein Achtungserfolg – es ist ein Zeichen von Stabilität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Doch so groß die Freude über Edelmetall ist, die Abstände zu den USA und Jamaika bleiben minimal und zeigen: Hier wäre sogar Silber drin gewesen. Für Lückenkemper und Co. muss das Ziel nun klar heißen: Angriff auf die ganz großen Nationen. Immer nur Bronze darf kein Dauerzustand bleiben, wenn man zur Weltspitze gehören will.


OZD-Analyse

Stärken der deutschen Frauenstaffel
– Eingespieltes Quartett mit klaren Rollen
– Konstanz auf internationalem Top-Niveau
– Lückenkemper als Garantin für explosive Schlussläufe

Schwächen und Potenzial
– Wechselverluste im Regen verhinderten Silber
– Unterschied zu den Weltrekordzeiten bleibt deutlich
– Noch fehlt die absolute Weltklasse-Breite im Kader

Gesamtbilanz der DLV-Staffeln
– Frauen mit erneuter Medaille in Serie
– Männer erstmals seit 2015 wieder im WM-Finale, Platz fünf als positives Signal
– 4x400-Meter-Duelle zeigen internationale Breite und neue Überraschungsnationen wie Botswana


Mini-Infobox: WM-Sprintstaffeln

Frauen 4x100 m: Bronze für Deutschland (41,87)

Gold: USA (41,75), Silber: Jamaika (41,79)

Männer 4x100 m: Platz 5 für Deutschland (38,29)

Gold: USA (37,29), Silber: Kanada (37,55), Bronze: Niederlande (37,81)

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.