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Trump lobt Merz: Deutschland hat „kranken Weg“ verlassen

US-Präsident Donald Trump hat Deutschland bei den Vereinten Nationen gelobt. Unter Kanzler Merz habe die Bundesrepublik den „kranken Weg“ bei Migration und Energiepolitik verlassen – eine direkte Attacke gegen die Grünen.

Donald Trump nutzte die Bühne der UN-Vollversammlung für einen frontalinszenierten Auftritt – und richtete seine Worte diesmal auch ausdrücklich an Deutschland. „Ich zolle Deutschland große Anerkennung“, erklärte der US-Präsident am Dienstag in New York. Unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe die Bundesrepublik den „kranken Weg“ bei Einwanderung und Energiepolitik verlassen.

Mit schneidender Stimme fügte Trump hinzu: „Sie setzten auf Grün, und sie gingen in den Bankrott.“ Damit zielte er direkt auf die abgewählte Ampel-Koalition ab, die stark auf erneuerbare Energien gesetzt hatte. „Und die neue Führung (…) kam, und sie kehrten zurück zu fossilen Brennstoffen und Kernenergie, was gut ist.“

Im Saal saß ausgerechnet Annalena Baerbock, die frühere Außenministerin der Grünen. Als Präsidentin der diesjährigen UN-Generalversammlung hatte sie Trump das Wort erteilt – und musste dessen Seitenhieb auf die alte Regierung schweigend ertragen. Beobachter werteten die Passage als demonstrative Attacke gegen die einstige deutsche Spitzenpolitikerin.

Über Friedrich Merz hatte Trump bereits mehrfach außerhalb der UN-Debatte anerkennend gesprochen. Für ihn sei Merz ein „sehr großer Anführer“, wie der Präsident in mehreren Interviews betonte.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar

Trump inszeniert sich bei den Vereinten Nationen als Richter über deutsche Politik – seine Attacke gegen die Grünen war kalkuliert, sein Lob für Merz Teil einer gezielten Erzählung. – Migration und Energie sind Trumps Schlagworte, und er nutzt Deutschland als Beleg für seine Ideologie. – Prognose: Die Rhetorik wird den transatlantischen Diskurs belasten, zumal Trump die Spaltung innerhalb Deutschlands offen ausspielt – mit klarer Sympathie für die aktuelle Regierung und offener Verachtung gegenüber der Opposition. – Wer Trump kennt, weiß: Solche Worte bleiben nicht folgenlos, sie markieren die Linie seiner Außenpolitik.

Lesermeinungen

„Trump mag polarisieren, aber mit seiner Kritik an der grünen Energiepolitik liegt er nicht ganz falsch.“ – Lukas Reinhardt

„Es ist eine Demütigung, dass Baerbock als Versammlungspräsidentin im Saal sitzt und sich Trumps Seitenhieb gefallen lassen muss.“ – Carina Müller

OZD-Analyse

Inhalt von Trumps Rede
a) Lob für Deutschland unter Kanzler Friedrich Merz
b) Attacke auf die frühere Ampel-Koalition und die Grünen
c) Betonung klassischer Energieträger wie fossile Brennstoffe und Kernenergie

Symbolik im UN-Saal
a) Baerbock als Präsidentin der Generalversammlung im Zentrum der Szene
b) Schweigen als diplomatische Pflicht, aber auch sichtbares Signal politischer Ohnmacht
c) Trump nutzt Bühne, um Deutschland als Beispiel für seinen Politikansatz darzustellen

Folgen und Perspektiven
a) Verstärkung der Distanz zwischen Trump und grünen Kräften in Deutschland
b) Potenzielle Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und der Merz-Regierung
c) Gefahr einer Politisierung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses entlang parteipolitischer Linien

OZD-Erklärung
Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist seit Januar 2025 erneut Präsident der Vereinigten Staaten. Der Republikaner war bereits von 2017 bis 2021 im Amt und verfolgt eine protektionistische, wirtschaftsnationalistische und migrationskritische Politik.

Wer ist Friedrich Merz?
Friedrich Merz ist seit 2024 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und Vorsitzender der CDU. Er steht für eine wirtschaftsliberale, konservative Politik und hat die Ablösung der Ampel-Koalition entscheidend geprägt.

Wer ist Annalena Baerbock?
Annalena Baerbock war von 2021 bis 2024 deutsche Außenministerin und Spitzenpolitikerin der Grünen. Bei der UN-Generalversammlung 2025 fungiert sie als Präsidentin und leitete die Debatten.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr. 

Titelbild: AFP.