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Paris im Fokus: Kampf um Frieden, während Putin in Peking Stärke demonstriert

In Paris berät die Koalition der Willigen mit Präsident Selenskyj über Sicherheitsgarantien für die Ukraine – während Putin in China Stärke zeigt und Trump fernbleibt.

Alle Augen richten sich am Donnerstag auf Paris: Dort wird Wolodymyr Selenskyj gemeinsam mit Präsident Emmanuel Macron und Premierminister Keir Starmer über die Zukunft der Ukraine beraten. Rund 30 Länder sollen teilnehmen – viele per Video, einige in Person. Ziel: Sicherheitsgarantien für Kiew im Falle eines Waffenstillstands.

Doch die Fronten sind klar: Bundeskanzler Friedrich Merz hält eine schnelle Lösung für unwahrscheinlich, warnt eindringlich vor einer Kapitulation der Ukraine und betont, dass deren Verteidigungsfähigkeit oberste Priorität habe. Gleichzeitig sorgt die diplomatische Lage für Ernüchterung: Das Treffen von Trump und Putin in Alaska brachte keine Fortschritte – und Trump selbst bleibt Paris fern.

Während in Europa beraten wird, demonstriert Putin Stärke in China: Militärparade in Peking, Schulter an Schulter mit Xi Jinping und Kim Jong Un. Ein Signal der Macht, das nicht zufällig zeitgleich mit den Pariser Gesprächen geschieht. Die Ukraine selbst fordert Peking inzwischen auf, aktiver für den Frieden einzutreten.

Und während die große Diplomatie läuft, bleibt die Realität brutal: Im August schlugen über 4000 russische Drohnen und 156 Raketen in der Ukraine ein. Dutzende Zivilisten starben, allein in Kiew wurden Ende August 25 Menschen getötet. Weniger Angriffe als im Juli, aber nicht weniger tödlich.

Kritischer Kommentar (spannend und scharf)

Paris als Bühne, Diplomaten am Tisch, große Worte in Mikrofone – doch der Krieg tobt weiter. Was nützen Sicherheitsgarantien auf dem Papier, wenn Raketen in Kiew einschlagen und Putin in Peking Militärparaden abhält?

Die „Koalition der Willigen“ klingt nach Stärke, wirkt aber schwach. Trump bleibt fern, die EU ist gespalten, und Deutschland laviert zwischen Solidaritätsbekundungen und politischen Warnungen. Merz spricht vom langen Krieg – eine Prophezeiung oder schon ein Eingeständnis des Scheiterns?

Solange Putin in China hofiert wird und Selenskyj um Garantien betteln muss, bleibt die westliche Diplomatie ein Schattenboxen. Wer Frieden will, darf nicht nur reden – er muss handeln. Doch genau dazu fehlt der Mut.

Lesermeinungen

„Koalition der Willigen? Klingt eher nach Koalition der Ratlosen.“ Holger Stein, Willingen

„Sicherheitsgarantien? Meine Garantie auf den neuen Toaster hält länger.“ Inga Lose, Freiburg

„Paris diskutiert, Peking paradiert – und die Ukraine blutet weiter.“  Fritz Anders, Stuttgart

OZD-Analyse

Treffen in Paris
a) Teilnehmer: Rund 30 Länder, Selenskyj persönlich vor Ort.
b) Leitung: Emmanuel Macron und Keir Starmer.
c) Ziel: Sicherheitsgarantien für die Ukraine bei einem möglichen Waffenstillstand.

Rolle der internationalen Akteure
a) USA: Trump bleibt fern, zuletzt erfolgloses Treffen mit Putin in Alaska.
b) Deutschland: Friedrich Merz warnt vor Kapitulation, Spahn und Miersch versprechen Solidarität bei Besuch in Kiew.
c) China: Putin besucht Xi Jinping, nimmt an Militärparade teil, Ukraine fordert Peking zu stärkerer Friedensrolle auf.

Militärische Lage im August

Russland griff die Ukraine mit 4132 Drohnen und 156 Raketen an.

Rückgang der Drohnenangriffe um 34 % im Vergleich zum Juli.

Dutzende Zivilisten getötet, darunter 25 Menschen bei Angriffen auf Kiew am 28. August.

Rückgang vor allem während des Treffens zwischen Trump und Putin in Alaska.

Erklärungen

Koalition der Willigen: Zusammenschluss von Staaten, die die Ukraine militärisch, finanziell und politisch unterstützen.
Wolodymyr Selenskyj: Präsident der Ukraine, Symbolfigur des Widerstands gegen die russische Invasion.
Friedrich Merz (CDU): Deutscher Bundeskanzler, der im Sommerinterview vor einer Kapitulation der Ukraine warnte.
Emmanuel Macron: Präsident Frankreichs, Gastgeber des Pariser Treffens.
Keir Starmer: Premierminister Großbritanniens, Co-Leiter der Sitzung.
Donald Trump: US-Präsident, führte Gespräche mit Putin, bleibt Paris fern.
Putin & Xi Jinping: Russlands und Chinas Staatschefs, demonstrieren gemeinsame Stärke bei einer Militärparade in Peking.
Drohnenangriffe: Zentrales Mittel russischer Kriegsführung, im August 2025 auf über 4000 Angriffe reduziert, dennoch mit tödlichen Folgen.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr
Titelbild: AFP