Mit drastischen Worten stellte US-Präsident Donald Trump am Dienstag in New York die internationale Klimapolitik frontal in Frage. Vor der UN-Generaldebatte sprach er vom „größten Betrug aller Zeiten“. Der Klimawandel, so Trump, sei nichts weiter als eine Erfindung. „Der Klimawandel – das ist der weltweit größte Betrug aller Zeiten“, sagte er vor den Delegierten der Vereinten Nationen.
Auch die Maßeinheit des individuellen CO2-Fußabdrucks griff Trump scharf an. „Eine Lüge, die von Menschen mit bösen Absichten erfunden wurde, die einem Pfad der totalen Zerstörung folgen“, wetterte der Präsident.
Spöttisch erklärte Trump: „Sie sagten, die globale Erwärmung würde die Welt zerstören... Aber dann wurde es kälter.“ Mit dieser Passage erntete er irritiertes Schweigen im Saal, während einige Delegierte ungläubig die Köpfe schüttelten.
Trump hält an seiner Linie fest: Schon seit seinem ersten Wahlkampf 2016 bestreitet er den menschengemachten Klimawandel. In seiner zweiten Amtszeit drückt er die Ausweitung von Öl- und Gasförderung massiv voran. Bereits am ersten Tag seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar ordnete er erneut den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen an. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte er diesen Schritt vollzogen, damals war sein Nachfolger Joe Biden allerdings wieder beigetreten.
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OZD-Kommentar
Trumps Worte sind ein Frontalangriff auf die Wissenschaft und eine offene Kampfansage an die internationale Klimabewegung. – Wer den Klimawandel als „Betrug“ abtut, ignoriert nicht nur Fakten, sondern gefährdet das Überleben künftiger Generationen. – Prognose: Die USA werden unter Trump zum Blockierer globaler Klimapolitik, Investitionen in erneuerbare Energien bremsen aus, und fossile Industrien erleben eine gefährliche Renaissance. – Die Konsequenz: Europa und Asien müssen stärker eigene Allianzen schmieden, um den Kurswechsel in Washington auszugleichen.
Lesermeinungen
„Unfassbar, wie ein Präsident so offen gegen die Wissenschaft hetzt.“ – Claudia Meier
„Trump spricht vielen Öl- und Gaslobbyisten aus der Seele – aber nicht den Bürgern, die die Folgen der Klimakrise spüren.“ – Jonas Feldmann
„Die Welt lacht nicht mehr über Trump, sie verzweifelt an seiner Macht.“ – Sabine Röttger
OZD-Analyse
Inhalt der Rede
a) Trump nennt Klimawandel den „größten Betrug aller Zeiten“
b) CO2-Fußabdruck als „Lüge“ abgetan
c) Spott über globale Erwärmung
Politischer Kontext
a) Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen zu Beginn der zweiten Amtszeit
b) Rückkehr zu fossilen Energien als Kern seiner Wirtschaftspolitik
c) Abkehr von internationaler Kooperation bei Klimafragen
Folgen und Perspektiven
a) USA isolieren sich in der Klimapolitik
b) Internationale Klimaverhandlungen drohen zu stagnieren
c) Europa und andere Partnerländer gezwungen, eigene Strategien ohne Washington zu entwickeln
Erklärungen
Was ist das Pariser Klimaabkommen?
Das Pariser Abkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag aus dem Jahr 2015. Ziel ist es, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Es verpflichtet die Unterzeichnerstaaten zu nationalen Klimaschutzplänen.
Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist seit Januar 2025 erneut Präsident der Vereinigten Staaten. Der Republikaner war bereits von 2017 bis 2021 im Amt und ist bekannt für seinen Klimaskeptizismus, protektionistische Wirtschaftspolitik und seine enge Bindung an die fossile Industrie.
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Titelbild: AFP.