Niko Kovac hätte sich sein 200. Bundesliga-Spiel als Trainer nicht schöner vorstellen können. Mit einem 2:0-Erfolg beim FSV Mainz 05 bescherte ihm Borussia Dortmund den 90. Sieg in der deutschen Eliteklasse. Die Westfalen blieben auch im 13. Ligaspiel in Serie ungeschlagen und festigten ihre Rolle als erster Bayern-Verfolger. Der Rückstand auf den Rekordmeister beträgt nach fünf Spieltagen weiterhin zwei Punkte.
Vor 33.305 Zuschauern trafen Daniel Svensson (27.) und Karim Adeyemi (40.) schon vor der Pause. Während Dortmund gnadenlos effizient auftrat und defensiv kaum etwas zuließ, wirkten die Mainzer einfallslos und verloren auch ihr drittes Heimspiel der Saison. Für die Rheinhessen kam es noch dicker: Keeper Robin Zentner sah in der 67. Minute nach einem Foul an Adeyemi die Rote Karte.
Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für den BVB: Serhou Guirassy musste sich beim Aufwärmen verletzt abmelden, Julian Brandt rückte in die Startelf. Zunächst tat sich die Kovac-Elf schwer, ehe ein Konter über Brandt den Führungstreffer einleitete. Kurz darauf nutzte Adeyemi einen Fehler von Maxim Leitsch, sprintete über das halbe Feld und vollendete nach Doppelpass eiskalt.
Nach der Pause beschränkte sich Dortmund aufs Kontern, während Mainz trotz viel Ballbesitz keine Lösungen fand. Ein Kopfball von Andreas Hanche Olsen nach einer Ecke blieb die einzige ernsthafte Gefahr für Gregor Kobel, der bereits zum vierten Mal in Serie ohne Gegentor blieb. Nach Zentners Platzverweis eröffnete sich dem BVB noch mehr Raum, doch am Ergebnis änderte sich nichts.
OZD
OZD-Kommentar
Niko Kovac bekommt seinen Jubiläumssieg – und das, obwohl Dortmund ohne
seinen Toptorjäger Guirassy antreten musste. Es ist ein Triumph der
Effizienz, der zeigt, dass der BVB unter Kovac gereift ist. Defensiv
stabil, offensiv eiskalt – so präsentiert sich ein Titelkandidat. Mainz
dagegen wirkt wie eine Mannschaft, der die Ideen und das Selbstvertrauen
verloren gehen. Drei Heimniederlagen in Serie sprechen Bände. Während
Dortmund weiter nach oben schaut, müssen die Rheinhessen den Blick schon
früh in der Saison nach unten richten.
OZD-Analyse
Ausgangslage
– Kovac vor seinem 200. Bundesliga-Spiel als Trainer
– Dortmund als Bayern-Jäger Nummer eins im Fokus
– Mainz unter Druck nach schwachem Saisonstart
Schlüsselmomente
a) Pfostenschuss von Nebel (26.) als verpasste Mainzer Chance
b) Führung durch Svensson (27.) nach Vorarbeit von Brandt
c) Adeyemis Solo zum 2:0 (40.)
d) Rote Karte für Zentner (67.), die Mainz endgültig schwächte
Konsequenzen
– Dortmund bleibt ungeschlagen und stabilisiert die Abwehr (4. Zu-Null-Spiel in Folge)
– Mainz mit dritter Heimniederlage, Tabellenkeller droht
– Kovac feiert historischen 90. Bundesliga-Sieg
Wer ist Niko Kovac?
Niko Kovac, geboren 1971 in Berlin, ist ein ehemaliger kroatischer
Nationalspieler und heutiger Fußballtrainer. Als Spieler war er für
Hertha BSC, Bayer Leverkusen, den HSV und Bayern München aktiv. Als
Trainer feierte er große Erfolge: Mit Eintracht Frankfurt gewann er 2018
sensationell den DFB-Pokal, mit dem FC Bayern holte er im Jahr darauf
das Double. Nach Stationen in Monaco und Wolfsburg übernahm Kovac 2024
Borussia Dortmund, wo er die Mannschaft zurück an die nationale Spitze
führen soll.
Mini-Infobox: Kovac-Jubiläum
– 200. Spiel als Bundesliga-Trainer
– 90 Siege, 49 Remis, 61 Niederlagen
– Erfolge u. a. mit Frankfurt, Bayern, Dortmund
– Seit Sommer 2024 Trainer beim BVB
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.