Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Drohnen über Flughäfen, Kasernen und Städten: Europa im Fadenkreuz einer unsichtbaren Waffe

Von Dänemark bis Schleswig-Holstein, von Polen bis Rumänien: Mysteriöse Drohnenschwärme halten Europa in Atem. Flughäfen müssen schließen, Nato-Länder melden Luftraumverletzungen. Experten sprechen von hybriden Angriffen – und warnen: Der Drohnenkrieg über Europa hat längst begonnen.

1: Schleswig-Holstein – Drohnenschwärme über Norddeutschland

In der Nacht zum Freitag meldete Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) „massive Drohnenschwärme“ über Schleswig-Holstein. Flughäfen und Küstengebiete waren betroffen. Wer dahintersteckt, bleibt unklar. Die Bundespolizei ist in erhöhter Alarmbereitschaft.

2: Dänemark – komplettes Drohnenverbot

Kurz darauf verhängte Dänemark ein landesweites Verbot aller zivilen Drohnenflüge. Begründung: Man wolle eine Verwechslung zwischen „feindlichen“ und legalen Drohnen vermeiden. Gleichzeitig bat Kopenhagen die Bundeswehr um Hilfe bei der Abwehr. „Hybride Angriffe“, so Regierungschefin Mette Frederiksen, bedrohten das Land.

3: Nato reagiert im Ostseeraum

Die Nato kündigte an, ihre Aufklärung und Drohnenabwehr im Ostseeraum massiv zu verstärken. Geplant sind: neue Geheimdienstkapazitäten, Aufklärungsmittel, Überwachungstechnik und der Einsatz einer Luftabwehr-Fregatte. Ziel: Russland und andere Akteure abschrecken – und gleichzeitig die Lücken im europäischen Luftraum zu schließen.

4: Osteuropa meldet russische Drohnen

Polen und Rumänien berichteten zuletzt mehrfach über das Eindringen russischer Drohnen. In Polen mussten sogar Abfangjäger starten, in mehreren Fällen wurden Drohnen abgeschossen. Brisant: Die Angriffe kamen zeitgleich mit russischen Attacken gegen ukrainische Energie-Infrastruktur.

Kommentar (OZD)

Europa steht am Beginn einer neuen Kriegsform. Drohnen sind billig, flexibel, schwer zu entdecken – und sie wirken psychologisch. Jeder Überflug, jede Sichtung erzeugt Unsicherheit: Sind es harmlose Hobbypiloten oder feindliche Späher? Drohnen sind die perfekte Waffe hybrider Kriegsführung.

Prognose:

Nationale Alleingänge wie in Dänemark reichen nicht. Europa braucht dringend ein gemeinsames Drohnenabwehrsystem, von Radar bis Laserwaffen.

Flughäfen, Energieanlagen und Regierungszentren müssen zu No-Fly-Zonen für Drohnen werden.

Ohne massive Investitionen in Abwehrtechnik droht Europa, in den nächsten Jahren zum „Testfeld“ für fremde Mächte zu werden.

OZD-Analyse

1. Taktik der Angreifer

Testen der Reaktionsgeschwindigkeit von Polizei und Militär

Störung kritischer Infrastruktur (Flughäfen, Stromnetze, Kasernen)

Psychologische Kriegsführung durch permanente Unsicherheit

2. Politische Dimension

Dänemark: Verbot aller Drohnen als Notmaßnahme

Deutschland: Bundeswehr erstmals bei Drohnenabwehr im Ausland aktiv

Nato: Signal der Abschreckung im Ostseeraum

3. Schwachpunkte

Lückenhafte Radarsysteme für kleine Drohnen

Keine einheitliche europäische Abwehrstrategie

Gefahr falscher Reaktionen (z. B. Abschuss ziviler Drohnen)

Erklären

Was ist Drohnenabwehr?
Von Störsendern über Netze bis zu Hochenergie-Lasern – militärische Drohnenabwehrsysteme sollen unbemannte Flugkörper frühzeitig erkennen und unschädlich machen.

Hybrider Angriff
Eine Mischung aus militärischen, digitalen und politischen Methoden, die darauf abzielen, Chaos und Unsicherheit zu stiften, ohne einen offenen Krieg zu erklären.

Nato im Ostseeraum
Das Militärbündnis hat bereits Flugabwehrsysteme in Polen und im Baltikum stationiert. Nun sollen auch See- und Luftstreitkräfte ihre Drohnenabwehr verstärken.

Lesermeinungen

„Die Drohnen über Norddeutschland sind ein Weckruf. Wir sind längst Teil des Krieges.“ – Andreas K., Kiel
„Europa verschläft die Drohnenabwehr so wie einst die Energiepolitik.“ – Marion S., Berlin
„Ich habe selbst eine Drohne als Hobby – jetzt fürchte ich, irgendwann ins Visier der Polizei zu geraten.“ – Lars M., Hamburg

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP