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19 russische Drohnen im NATO-Luftraum eigedrungen

Polen sprach von einer massiven Provokation, Russland hingegen beteuerte, es habe "keine Absicht gegeben, Ziele auf polnischem Gebiet anzugreifen".

Russland hat in der Nacht zum Freitag nach eigenen Angaben 221 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von einem der massivsten Angriffe seit Beginn des Krieges im Februar 2022. Besonders betroffen waren die Grenzregionen Briansk und Smolensk, wo mehr als die Hälfte der Drohnen abgefangen wurde.

Auch die nordwestliche Region Leningrad war Ziel der Angriffe. Rund um die Metropole Sankt Petersburg wurden nach Angaben von Gouverneur Alexander Drosdenko 28 Drohnen abgeschossen. Im Ostseehafen Primorsk sei durch einen Drohnenangriff auf ein Schiff ein Feuer ausgebrochen, das gelöscht werden konnte.

Die jüngste Angriffswelle erfolgte zwei Tage nach einem Zwischenfall, bei dem 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Polen sprach von einer massiven Provokation, Russland hingegen beteuerte, es habe "keine Absicht gegeben, Ziele auf polnischem Gebiet anzugreifen".

Die Intensität der nächtlichen Attacke unterstreicht die zunehmende Eskalation des Drohnenkrieges zwischen Kiew und Moskau – und seine Auswirkungen weit über die unmittelbare Frontlinie hinaus.

OZD



OZD-Kommentar

Die Zahl 221 spricht Bände: Der Krieg hat eine neue Dimension erreicht. Drohnen werden zum zentralen Werkzeug der Eskalation, sie sind billig, massenhaft einsetzbar und schwer kontrollierbar. Dass Russland sie als „abgefangen“ meldet, ist eine Botschaft an die eigene Bevölkerung – doch die Brände in Primorsk zeigen, dass die Gefahr real ist. Prognose: Die Angriffe auf russische Infrastruktur werden weiter zunehmen, und je näher sie an St. Petersburg oder Moskau heranreichen, desto größer wird der Druck auf den Kreml, eine drastische Antwort zu geben. Das Risiko einer direkten Konfrontation mit der NATO wächst mit jedem Tag.



Lesermeinungen

„221 Drohnen in einer Nacht – das ist keine Taktik mehr, das ist ein neuer Krieg im Krieg.“ (Andreas M., Hamburg)
„Russland wird diese Angriffe nicht unbeantwortet lassen, das macht mir Angst für Europa.“ (Katrin M., Leipzig)
„Die Ukraine hat keine andere Wahl – ohne Druck auf Russland kommt kein Frieden.“ (Sven H., Köln)




LERNEN

OZD-Analyse

Dimension des Angriffs
– 221 Drohnen in einer Nacht: einer der größten dokumentierten Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn
– Hauptziele: Grenzregionen Briansk/Smolensk und strategisch wichtige Region Leningrad

Folgen und Gefahren
a) Infrastruktur: Feuer im Ostseehafen Primorsk verdeutlicht Verwundbarkeit der russischen Versorgungsketten
b) Sicherheit: Nähe zu Sankt Petersburg bringt neue Bedrohung für russische Großstädte
c) NATO-Risiko: zeitlicher Zusammenhang mit dem Drohnenvorfall über Polen schürt Befürchtungen vor weiterer Eskalation

Zukunftsprognose
– Kurzfristig: Ukraine wird die Drohnenangriffe intensivieren, da sie Russland damit empfindlich treffen kann
– Mittelfristig: Russland könnte gezwungen sein, seine Luftabwehr von der Front abzuziehen, was die Ukraine militärisch nutzen würde
– Langfristig: Drohnenkrieg wird zur Blaupause für moderne Konflikte – auch andere Staaten beobachten genau




OZD-Erklärungen

OZD-Erklärung: Was ist der Ostseehafen Primorsk?
Primorsk ist ein bedeutender russischer Öl-Exporthafen in der Region Leningrad. Von hier aus werden täglich große Mengen Erdöl und Ölprodukte über die Ostsee nach Europa und Asien verschifft. Der Hafen gilt als strategisch sensibel, da ein Ausfall direkte wirtschaftliche Folgen hätte.

OZD-Erklärung: Was ist die Region Leningrad?
Die Region Leningrad umgibt die Millionenmetropole Sankt Petersburg, Russlands zweitgrößte Stadt. Sie ist ein zentrales Industrie- und Energiezentrum des Landes und grenzt an die Ostsee. Militärisch gilt sie als Schlüsselzone für Russlands Nordflotte.

OZD-Erklärung: Was ist ein Drohnen-Schwarmangriff?
Unter einem Schwarmangriff versteht man den gleichzeitigen Einsatz einer großen Zahl von Drohnen, die oft unterschiedlich programmiert sind. Ziel ist es, die Luftabwehr zu überlasten und dennoch Schäden durch Durchbrüche zu erzielen.



Mini-Infobox – Drohnenkrieg Russland/Ukraine

– Datum: Nacht zum 13. September 2025
– Abgeschossene Drohnen laut Moskau: 221
– Betroffene Regionen: Briansk, Smolensk, Leningrad
– Schäden: Feuer im Ostseehafen Primorsk
– Kontext: Zwei Tage nach russischen Drohnen über Polen

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.