Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

König von Hockenheim: Güven rast zum DTM-Titel

Mit Nerven aus Stahl und einem Hauch Glück hat Ayhancan Güven beim Saisonfinale in Hockenheim den DTM-Titel geholt. Der türkische Porsche-Pilot setzte sich in einem dramatischen Rennen gegen Marco Wittmann durch – und sorgte bei René Rast für Wut.

Hockenheim – Ayhancan Güven ist der neue König der DTM. Mit einem spektakulären Sieg im letzten Rennen der Saison krönte sich der 27-jährige Türke zum Champion und feierte den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Der Porsche-Pilot vom Team Manthey EMA behielt in einem nervenaufreibenden Duell mit Marco Wittmann die Oberhand – und hatte beim Start jede Menge Glück.

Denn gleich in der ersten Runde kam es zur Schlüsselszene: Güven lieferte sich mit René Rast ein beinhartes Duell, das abrupt endete, als der dreimalige Champion aus Minden in der Kurve von Güvens Porsche getroffen wurde. Rasts Rennen war vorbei, seine Titelchancen dahin. "Das war komplett over the limit und unnötig", schimpfte Rast bei ProSieben. "Ich war vorbei, und dann fährt er mir hinten rein. Das tut weh."

Die Rennleitung sah den Vorfall als Rennunfall – Güven durfte weiterfahren. Der Türke nutzte die Chance eiskalt, kontrollierte das Feld und lieferte sich in der Schlussphase ein packendes Rad-an-Rad-Duell mit Wittmann, das er mit einem entschlossenen Manöver für sich entschied. Dahinter komplettierten Maro Engel und Lucas Auer, der damit Vizemeister wurde, das Podium.

"Ich kann das gar nicht glauben", sagte Güven nach dem Zieleinlauf mit Tränen in den Augen. "Das ist der schönste Tag meines Lebens. Ich danke meinem Team und allen, die an mich geglaubt haben." Mit seinem Triumph schreibt der 27-Jährige Geschichte – als erster türkischer Fahrer, der die DTM gewinnt.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar
Was für ein Finale – was für ein Statement! Ayhancan Güven zeigt, dass Leidenschaft, Mut und Wille manchmal wichtiger sind als reine Routine. Sein riskantes Manöver gegen Rast war grenzwertig, aber es symbolisiert genau das, was die DTM so faszinierend macht: gnadenlose Attacken und Helden mit Herz. Wer ihn jetzt einen "Glückschampion" nennt, übersieht, dass dieser junge Türke in jedem Rennen um alles gefahren ist. Rast mag recht haben, wenn er von "over the limit" spricht – aber genau dort entstehen Meister.


OZD-Analyse

Der Titelkampf:
– Güven kam als Außenseiter nach Hockenheim, punktgleich mit Lucas Auer.
– Durch den frühen Ausfall von Rast öffnete sich das Titelrennen.
– Güven nutzte die Chance – mit aggressiver, aber entschlossener Fahrweise.

Das Schlüsselmanöver:
– a) In Runde 1 touchierte Güven Rasts Audi – der Deutsche schied aus.
– b) Rennleitung wertete die Szene als "Rennunfall".
– c) Das sorgte für hitzige Diskussionen in den Boxen.

Der Triumph:
– Nach Wittmanns Attacke in Runde 27 konterte Güven mit einem spektakulären Überholmanöver.
– Das Manthey-Team jubelte an der Box, Güven weinte im Funk.
– Mit dem Sieg holte er sich die Meisterschaft – und schrieb Motorsport-Geschichte.

Die Folgen:
– a) Rasts Kritik dürfte ein Nachspiel haben.
– b) Porsche feiert den ersten Fahrertitel seit Jahren.
– c) Die DTM beweist, dass sie wieder für Drama und Leidenschaft steht.

Mini-Infobox:
– Sieger: Ayhancan Güven (Porsche)
– 2. Platz: Marco Wittmann (BMW)
– 3. Platz: Maro Engel (Mercedes)
– Vizemeister: Lucas Auer (Mercedes)
– Besonderheit: Güven ist der erste türkische DTM-Champion der Geschichte.

Wer ist Ayhancan Güven?
Ayhancan Güven wurde 1998 in Istanbul geboren und gilt als das größte Motorsporttalent der Türkei. Er begann im Kartsport, wechselte später in die Porsche Supercup-Serie und sorgte dort für Furore. 2024 stieg er in die DTM ein und überzeugte sofort mit mutigen Manövern und beeindruckender Konstanz. Abseits der Strecke engagiert sich Güven für den Nachwuchs im türkischen Motorsport.

OZD-Extras
– Nach dem Rennen widmete Güven seinen Sieg "allen jungen Fahrern aus der Türkei".
– Porsche sichert sich mit dem DTM-Titel erstmals seit 2021 wieder die Markenwertung.
– René Rast kündigte an, den Vorfall intern prüfen zu lassen – "das letzte Wort ist noch nicht gesprochen".

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.