Entwarnung beim DFB: Oliver Baumann ist rechtzeitig vor den entscheidenden Spielen der WM-Qualifikation wieder fit. Nach einer kurzen Phase der Übelkeit gab der 34-jährige Torwart am Mittwoch grünes Licht. „Mir geht’s gut. Es ist gut gelaufen, jetzt muss es so bleiben“, sagte Baumann mit einem Lächeln.
Damit steht der Keeper der TSG Hoffenheim sowohl am Freitag gegen Luxemburg (20.45 Uhr/ARD) in seiner sportlichen Heimat Sinsheim als auch drei Tage später in Belfast gegen Nordirland (20.45 Uhr/RTL) im Tor. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den erfahrenen Schlussmann zuletzt als klare Nummer eins bezeichnet – zumindest bis Marc-André ter Stegen nach seiner Verletzung zurückkehrt.
Gelassen reagierte Baumann auf die wiederkehrenden Spekulationen um ein mögliches Comeback von Manuel Neuer. „Dadurch, dass es von außen kommt, bleibt es auch außen. Intern ist das ganz klar“, betonte er. „Dass Manu zu den Besten gehört, ist klar. Wie er mit 39 sein Level hält, hat für mich eine extreme Vorbildfunktion.“
Das Heimspiel in Sinsheim bedeutet für Baumann eine besondere Motivation: „Es ist nochmal ein bisschen mehr besonders, ich habe viele Freunde und Bekannte im Stadion.“ Gleichzeitig wünsche er sich, dass er „nicht viel Arbeit“ bekomme. Das Team sei im Training „mit totaler Spielfreude und extremer Power“ unterwegs, so der Torwart.
OZD-Kommentar:
Oliver Baumann ist kein Lautsprecher, aber ein Symbol für
Zuverlässigkeit – und genau das braucht das DFB-Team in dieser Phase.
Während die Nationalelf nach Jahren des Umbruchs endlich Stabilität
sucht, verkörpert Baumann Ruhe und Erfahrung. Nagelsmann setzt damit ein
Signal: Leistung statt Name. Ein Satz, den man beim DFB viel zu selten
hörte. Doch die Diskussion um Manuel Neuer zeigt, wie schwer sich
Deutschland mit dem Neuanfang tut. Baumann hat sich seinen Platz
verdient – und sollte ihn nicht als Lückenfüller, sondern als
Führungsspieler begreifen.
Mini-Infobox:
Torwart: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim, 34 Jahre)
Status: Nach Übelkeit wieder fit
Spiele: Luxemburg (Fr, 20.45 Uhr), Nordirland (Mo, 20.45 Uhr)
Zitat: „Mir geht’s gut. Jetzt muss es so bleiben.“
Vertretung: Baumann ersetzt den verletzten ter Stegen als Nummer eins
OZD-Analyse:
Sportliche Bedeutung
– Baumann gibt dem DFB-Team Stabilität in einer Phase personeller Unsicherheit.
– Nagelsmanns Entscheidung zeigt Vertrauen in Erfahrung statt Experimenten.
Psychologische Wirkung
– a) Der Torwart vermittelt Ruhe und Disziplin.
– b) Seine Aussagen zur Stimmung im Team zeigen neuen Optimismus.
– c) Sein Heimspiel in Sinsheim kann ein emotionaler Faktor werden.
Zukunftsperspektive
– Baumann bleibt bis zur Rückkehr von ter Stegen gesetzt.
– Die Konkurrenz um die WM-Startelf dürfte spätestens 2026 neu entbrennen.
Wer ist Oliver Baumann?
Oliver Baumann, geboren 1990 in Breisach am Rhein, ist Torhüter der TSG
Hoffenheim. Nach seiner Ausbildung beim SC Freiburg wechselte er 2014 in
den Kraichgau. Bekannt ist Baumann für seine Konstanz,
Reaktionsschnelligkeit und seine ruhige Ausstrahlung. 2024 wurde er
erstmals zur deutschen Nummer eins befördert.
Was ist die WM-Qualifikation 2026?
Die Qualifikation entscheidet, welche europäischen Teams zur
Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko fahren.
Deutschland muss sich nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 2024 sportlich
rehabilitieren und strebt einen Platz unter den Topteams an.
OZD-Extras:
Bonus: Baumann steht
für eine stille Generation von Profis – keine Social-Media-Show, keine
Skandale, nur Leistung. In Zeiten des Lautsprechertums fast schon eine
Fußball-Rarität.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.