Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Standards als Geheimwaffe: DFB-Elf entdeckt ihre neue Stärke

Fünf von acht Toren in der WM-Qualifikation erzielte die DFB-Elf nach Standards – ein Beweis für eine neue deutsche Stärke. Bundestrainer Nagelsmann spricht von „einer Qualität, die Spiele entscheidet“.

Ecken, Freistöße, Varianten – Deutschlands neuer Weg zum Erfolg führt über ruhende Bälle. Beim 1:0-Sieg in Nordirland war es wieder so weit: Ecke David Raum, Schulter Nick Woltemade, Tor. Es war bereits der fünfte Treffer der Nationalmannschaft in der laufenden WM-Qualifikation, der aus einem Standard resultierte – und der wohl wertvollste bislang.

„Das ist eine neue Qualität, wir trainieren es auch relativ viel“, erklärte Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem Spiel. Gemeint ist vor allem die Arbeit von Standardtrainer Mads Buttgereit, der seit Monaten mit ausgewählten Spielern an Präzision und Varianten feilt. „Dafür haben wir ihn, er geht uns damit auch auf die Nerven“, scherzte Raum, der gegen Luxemburg noch selbst per Freistoß getroffen hatte.

Buttgereit arbeitet gezielt mit Joshua Kimmich, Raum und Florian Wirtz – einem Trio, das Kreativität und Genauigkeit vereint. „Standards sind wichtig, über Standards gewinnst du Spiele“, betonte Raum. In Belfast wurde das einmal mehr bewiesen.

Torschütze Woltemade wollte kein Geheimnis aus den Trainingsinhalten machen, aber verriet doch: „Wir sprechen viel über Standards, haben immer mehrere Varianten parat – und das ist schön zu sehen, wenn es funktioniert.“ Der Premier-League-Stürmer von Newcastle United freute sich über sein erstes Tor im Nationaltrikot – und darüber, dass Deutschland mit dieser Stärke „unberechenbarer“ geworden sei.

Nagelsmann lobte die Entwicklung, warnte aber zugleich: „Wir dürfen uns nicht nur auf Ecken, Freistöße oder Elfmeter verlassen. Wir müssen wieder zu klaren Chancen kommen.“ Dennoch zeigte sich der Bundestrainer zufrieden: „Wir haben bei diesem Lehrgang den Fokus auf defensive Stabilität gelegt – da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ ozd


OZD-Kommentar:
Deutschlands neue Stärke ist altmodisch – und gerade deshalb so effektiv. In einer Ära des Tiki-Taka und Ballbesitzfetischs entdeckt die DFB-Elf das, was einst englische Tugend war: Effizienz bei ruhenden Bällen. Fünf von acht Toren nach Standards – das ist kein Zufall, sondern das Resultat harter Detailarbeit. Nagelsmann beweist, dass moderner Fußball nicht nur aus Laufwegen und Pressing besteht, sondern auch aus Präzision, Mut und Automatismen. Diese Stärke macht Deutschland gefährlich – gerade in engen Spielen, in denen spielerische Lösungen fehlen.


Mini-Infobox:

Standardbilanz: 5 von 8 DFB-Toren nach ruhenden Bällen

Torschütze in Belfast: Nick Woltemade (nach Ecke Raum)

Standardtrainer: Mads Buttgereit

Bundestrainer: Julian Nagelsmann

Zitat: „Über Standards gewinnst du Spiele“ – David Raum


OZD-Analyse:

Ursprung der Standardstärke
– a) Einführung von Spezialtrainer Mads Buttgereit.
– b) Fokussiertes Training auf Ecken und Freistöße.
– c) Systematische Auswertung jedes ruhenden Balls.

Spielerische Umsetzung
– a) Raum, Kimmich und Wirtz bilden das kreative Zentrum.
– b) Abgestimmte Laufwege im Strafraum.
– c) Körperlich starke Abnehmer wie Woltemade und Schlotterbeck.

Bedeutung für die WM-Qualifikation
– a) Standards als Schlüssel in engen Spielen.
– b) Stärkung des Selbstvertrauens nach Rückschlägen.
– c) Zeichen wachsender taktischer Reife der Mannschaft.


Wer ist Mads Buttgereit?
Mads Buttgereit ist ein dänischer Fußballtrainer und seit 2021 als Standard-Experte beim DFB tätig. Der frühere Taktikberater gilt als akribischer Analyst, der mit Videoauswertungen und Detailtraining für neue Effizienz sorgt. Seine Methoden gelten international als vorbildlich – unter seiner Leitung wurden ruhende Bälle zu einer deutschen Waffe.

Was sind „ruhende Bälle“?
Als ruhende Bälle gelten alle Situationen, bei denen das Spiel unterbrochen ist: Ecken, Freistöße, Einwürfe oder Strafstöße. Sie gehören zu den wichtigsten taktischen Elementen des modernen Fußballs. Rund 30 Prozent aller Tore im internationalen Fußball fallen nach Standards – in Turnieren sind sie oft spielentscheidend.

OZD-Extras:
Fun-Fact: Unter Julian Nagelsmann hat die DFB-Elf pro Spiel im Schnitt 7,4 Ecken – der höchste Wert seit der Ära Jürgen Klinsmann 2006.**

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.