Im Machtkampf innerhalb der US-Republikaner hat Präsident Donald Trump einen drastischen Schritt vollzogen: Er entzog der langjährigen Unterstützerin Marjorie Taylor Greene öffentlich seine Rückendeckung. Hintergrund ist der seit Monaten eskalierende Streit um die Veröffentlichung der Ermittlungsakten zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Trump attackiert Greene öffentlich – Unterstützungsstopp angekündigt
Auf seiner Plattform Truth Social erklärte Trump, er entziehe Greene „seine Unterstützung“. Sollte ein parteiinterner Herausforderer gegen die Kongressabgeordnete aus Georgia antreten, werde er diesen Kandidaten unterstützen. In dem Post bezeichnete er Greene als „zeternde Irre“ und behauptete, die Wähler Georgias seien ihrer „überdrüssig“.
Trump wirft der Abgeordneten zudem vor, politisch „weit nach links“ abgedriftet zu sein – ein schwerer Vorwurf innerhalb der republikanischen Basis.
Greene kontert: Unterstützung der Epstein-Akten-Veröffentlichung soll bestraft werden
Greene reagierte umgehend auf X. Sie erklärte, sie „bete Donald Trump nicht an“ und diene ihm nicht. Der Angriff sei eine Bestrafung, weil sie sich für die vollständige Freigabe der Epstein-Akten einsetze. Zudem solle der Vorstoß Trumps andere Republikaner einschüchtern, bevor das Repräsentantenhaus in der kommenden Woche über eine parteiübergreifende Resolution zur Aktenfreigabe abstimmt.
Bruch nach Jahren enger politischer Zusammenarbeit
Marjorie Taylor Greene galt jahrelang als eine der loyalsten Trump-Anhängerinnen. Noch im März trug sie eine Kappe mit der Aufschrift „Trump hatte mit allem Recht“. Dennoch kam es zuletzt zu mehreren Konflikten — unter anderem bei Themen wie:
Gaza-Krieg
Gesundheitsversorgung
Lebenshaltungskosten
Vor allem jedoch wurde sie in den vergangenen Monaten zu einer der lautstärksten Stimmen für die vollständige Veröffentlichung der Epstein-Dokumente.
Neue Epstein-Mails heizen politische Debatte weiter an
In dieser Woche veröffentlichte E-Mail-Dokumente aus dem Epstein-Umfeld sorgten für neue politische Spannungen. In den Papieren äußerte Epstein unter anderem, Trump habe von Missbrauchsvorwürfen gewusst. Die Dokumente stammen aus veröffentlichtem Material; sie sind politisch brisant, jedoch Gegenstand laufender Debatten und Bewertungen.
Abstimmung im Repräsentantenhaus – aber kaum unmittelbare Auswirkungen
Das Repräsentantenhaus plant nächste Woche über eine Resolution abzustimmen, die die Regierung zur Freigabe aller Epstein-Akten auffordert. Die notwendige Stimmenzahl von 218 ist inzwischen erreichbar.
Allerdings wären die praktischen Folgen begrenzt:
Zustimmung des Senats erforderlich – dort haben die Republikaner die Mehrheit.
Trumps Unterschrift wäre anschließend notwendig.
Damit gilt eine Umsetzung des Beschlusses als politisch unwahrscheinlich.
Epstein-Skandal bleibt politisches Pulverfass
Jeffrey Epstein wurde 2019 tot in seiner Zelle gefunden. Offiziell wurde ein Suizid festgestellt. Der Fall bleibt ein zentraler Brennpunkt für Spekulationen, politische Kämpfe und Forderungen nach Transparenz.
Greene wirft Trump vor, „mit aller Kraft“ gegen die Veröffentlichung zu kämpfen. Trump hingegen sieht in Greene eine politische Abweichlerin, die seine Bewegung schwäche.
OZD
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Bild: AFP