Die Schweiz setzt ihren souveränen Lauf fort und steht mit dem 4:1 gegen Schweden kurz vor der direkten WM-Qualifikation. Die Mannschaft von Murat Yakin bleibt auch vor dem letzten Spieltag ungeschlagen und hat drei Punkte Vorsprung auf den Kosovo, der ebenfalls weiter vom historischen WM-Debüt träumt. Die Nati überzeugte zunächst durch die frühe Führung von Breel Embolo, musste aber den Ausgleich hinnehmen, bevor Granit Xhaka die Partie vom Punkt aus wieder in die richtige Richtung lenkte. Dan Ndoye und Johan Manzambi machten den Sieg schließlich deutlich.
Im Kosovo dagegen liegt die Hoffnung weiter in der Luft. Das 2:0 gegen Slowenien hält den Traum am Leben, doch das Torverhältnis spricht weiterhin deutlich gegen den Balkanstaat. Fisnik Asllani traf früh, ein Eigentor entschied später das Spiel. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Sloveniens Petar Stojanovic wurde es für die Gäste endgültig ein düsterer Abend.
Dramatischer verläuft dagegen die Lage in Gruppe C. Dänemark verpasste mit einem 2:2 gegen Belarus den großen Schritt Richtung WM und wirkte nach dem frühen Treffer von Mikkel Damsgaard lange stabil, bis die Partie innerhalb weniger Minuten komplett kippte. Erst ein später Treffer von Gustav Isaksen rettete zumindest einen Punkt. Doch auch das genügt für eine vielversprechende Ausgangslage: Ein Remis in Glasgow reicht zum Gruppensieg.
Schottland dagegen verspielte in Griechenland fast alles. Nach einem 0:3-Rückstand kämpfte sich das Team in nur fünf Minuten zurück, scheiterte aber trotz Überzahl nach der Gelb-Roten Karte gegen Bakasetas am eigenen Abschluss. Das 2:3 in Piräus zwingt die Schotten nun zum Sieg im entscheidenden Heimspiel – andernfalls geht es in die Play-offs.
OZD
OZD-Kommentar
Diese WM-Qualifikation zeigt einmal mehr, wie brutal der Fußball sein kann. Die Schweiz marschiert abgeklärt Richtung Endrunde, während in Gruppe C eine Mischung aus Nervosität, Selbstüberschätzung und Unkonzentriertheit eine völlig offene, fast chaotische Schlussphase erzeugt hat. Dänemark wirkt wie ein Team, das seine Chancen verspielt und sich am Ende gerade so retten könnte. Schottland dagegen taumelt – und könnte den historischen WM-Sprung wieder einmal selbst verhindern.
Was sich abzeichnet, ist ein Endspiel voller Angst, Emotionen und einer Wahrheit, die man im britischen Fußball nur ungern hört: Die Schotten stolpern oft dann, wenn es am wichtigsten ist. Dänemark erscheint trotz Patzer gefestigter, reifer und abgeklärter. In Glasgow wird sich zeigen, wer wirklich bereit für die große Bühne ist.
Mini-Infobox
Schweiz bleibt in der Quali ungeschlagen.
4:1 gegen Schweden: Embolo, Xhaka, Ndoye, Manzambi treffen.
Kosovo braucht ein Torwunder gegen die Schweiz.
Dänemark reicht in Glasgow ein Remis zum Gruppensieg.
OZD-Analyse
Schweiz auf stabiler Mission
– Die Nati zeigte erneut mehr Reife und spielerische Stabilität als ihre Verfolger.
– Embolo und Xhaka führen das Team durch entscheidende Momente.
– Das System Yakins trägt: defensiv kompakt, offensiv effektiv.
– Der Vorsprung ist verdient – die direkte Qualifikation heißt nur noch Formsache.
Die Lage in Gruppe C: Chaos, Druck, Nerven
– Dänemark vergibt zu viele Chancen und verliert in kritischen Momenten die Kontrolle.
– Schottland kämpft leidenschaftlich, aber defensive Aussetzer werden zum Verhängnis.
– Griechenland zeigte, wie man Schottland nervlich zerlegen kann.
– Das direkte Duell verspricht Spannung, aber die besseren Karten liegen klar auf dänischer Seite.
Play-off-Szenarien und psychologische Faktoren
– Kosovo muss auf ein Wunder hoffen und seine Minimalchancen nutzen.
– Schottland könnte erneut an den eigenen Erwartungen scheitern.
– Dänemark wirkt trotz Patzern körperlich und mental stabiler.
– Die Entscheidung fällt über mentale Stärke – nicht allein über Qualität.
Erklärungen
Wer ist Murat Yakin?
Murat Yakin ist der Cheftrainer der Schweizer Nationalmannschaft. Der ehemalige Abwehrspieler formte die Nati zu einer stabilen, taktisch gut strukturierten Einheit, die international konstant erfolgreich spielt.
Was ist die WM-Qualifikation?
Die WM-Qualifikation ist der Prozess, in dem Nationalmannschaften um Startplätze für die Fußball-Weltmeisterschaft spielen. In Europa entscheiden Gruppensiege über die direkte Teilnahme, während Zweitplatzierte oft in die Play-offs müssen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-Extras
Schottland hat seit 1998 keine WM mehr gespielt – das Heimfinale gegen Dänemark ist damit eines der wichtigsten Spiele des Landes seit über 25 Jahren.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.