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Swift regiert, Oimara überrascht: Ein Chartsjahr voller Knalleffekte

Taylor Swift bricht Rekorde, ein bayerischer Ohrwurm erobert die Republik: Die Jahrescharts 2025 zeigen ein Musikjahr, in dem Streaming-Explosionen, Pop-Power und starke Frauen den Ton angeben.

Taylor Swift bleibt auch 2025 die unangefochtene Königin der deutschen Charts. Ihr Album „The Life of a Showgirl“ verkaufte sich mehr als 225.000 Mal und landet damit auf Platz eins der offiziellen Jahresauswertung von GfK Entertainment. Schon 2024 stand Swift an der Spitze – damals mit „The Tortured Poets Department“. Die US-Sängerin ist damit so präsent wie kaum ein anderer Star: Fast 950 Millionen Streams machten sie zudem zur meistgehörten Künstlerin des Jahres, fünf weitere ihrer Alben schafften es ebenfalls in die Endabrechnung.

Auf den Rängen zwei und drei folgen Linkin Park mit „From Zero“ und der Soundtrack zu „KPop Demon Hunters“. Beliebtestes deutschsprachiges Album bleibt Kontra K mit „Augen träumen Herzen sehen“, das auf Platz fünf landet.

Doch die Überraschung des Jahres kommt von Oimara: Sein Gute-Laune-Ohrwurm „Wackelkontakt“ dominierte sieben Wochen lang die Charts, erreichte über 180 Millionen Streams und sichert sich damit Platz eins der Single-Jahrescharts. Dahinter folgen Rosé und Bruno Mars mit „APT.“ sowie Zartmanns gefühlvoller Hit „Tau mich auf“.

Auffällig ist der starke Einfluss weiblicher Künstlerinnen: 35 Plätze in der Album-Top-100 gehen an Frauen – ein Trend, der sich im Vergleich zu den Vorjahren weiter verstärkt hat. Billie Eilish landet mit „Hit Me Hard And Soft“ auf Platz vier, Gracie Abrams mit „The Secret Of Us“ auf Platz sieben.

Musikalisch bleibt Pop das dominante Genre: 43 Platzierungen stammen aus diesem Bereich, gefolgt von HipHop mit 26 und Rock/Metal mit 22 Veröffentlichungen. Die Charts zeigen ein Bild der Vielfalt – aber auch, wie Streaminggewohnheiten den Musikmarkt fest im Griff haben.
OZD

OZD-Kommentar – „Pop-Thron & Ohrwurm-Revolution: Was die Charts 2025 wirklich verraten“

Die Charts 2025 erzählen mehr als nur Erfolgsgeschichten – sie entlarven eine Branche, die sich radikal verändert hat. Taylor Swift thront über allem, als sei sie längst ein eigenes Genre. Doch die eigentliche Sensation ist ein bayerischer Ohrwurm, der im Zeitalter globaler Streaming-Giganten plötzlich alles überrollt.

Das ist kein Zufall. Die Menschen hungern nach Authentizität, nach Musik, die nicht durch Algorithmen glattgebügelt wirkt. „Wackelkontakt“ ist roh, direkt und zugänglich – ein Gegenentwurf zur überproduzierten Pop-Perfektion. Gleichzeitig setzt sich ein Trend fort, der die Industrie umkrempelt: Frauen dominieren die Albumcharts in einer Stärke, die vor zehn Jahren undenkbar gewesen wäre.

Und während Pop weiterhin den Markt beherrscht, wird klar: Die deutsche Musikszene steht an einem Wendepunkt. Wer künftig bestehen will, muss mehr bieten als Streaming-Tricks – er muss fühlen lassen. Genau das trifft den Nerv dieses Jahres.



Mini-Infobox

225.000 Verkäufe für Taylor Swifts „The Life of a Showgirl“

180 Mio. Streams machen „Wackelkontakt“ zur Nummer 1

35 Plätze der Album-Top-100 gehen an Frauen

Pop bleibt stärkstes Genre mit 43 Platzierungen

Kontra K liefert bestes deutschsprachiges Album (Platz 5)

OZD-Analyse

1. Die Macht der globalen Popmarken
a) Taylor Swift festigt ihre Stellung als dominierende Streaming- und Verkaufsgröße –
b) Mehrfachplatzierungen zeigen langfristige Markenbindung –
c) Globaler Pop verdrängt klassische Albumzyklen

2. Der neue Aufstieg der Frauen im Musikbusiness
a) 35 weibliche Acts in den Top 100 – klare Aufwärtstendenz –
b) Künstlerinnen prägen Pop, Singer-Songwriter und Alternative stärker denn je –
c) Einfluss sozialer Medien verstärkt Sichtbarkeit und Fanbindung

3. Genreverschiebungen & Überraschungen
a) Pop bleibt unangefochten, aber HipHop und Rock stabilisieren sich –
b) Heimische Hits wie „Wackelkontakt“ zeigen Trend zu regionaler Authentizität –
c) Soundtracks und K-Pop werden zunehmend massenmarktfähig


Erklärungen

Was ist GfK Entertainment?

GfK Entertainment ist das Institut, das im Auftrag des Bundesverbands Musikindustrie die offiziellen Deutschen Charts erhebt. Grundlage sind Verkaufs- und Nutzungsdaten von rund 2600 Händlern, darunter Streamingdienste, Online-Shops und der stationäre Handel. Die Charts gelten als das wichtigste Barometer des deutschen Musikmarktes.

Wer ist Oimara?

Oimara ist ein bayerischer Musiker, der mit humorvollen Texten und eingängigen Melodien bekannt wurde. Sein Hit „Wackelkontakt“ entwickelte sich 2025 zum Massenphänomen: humorvoll, leicht, authentisch – und millionenfach gestreamt.



OZD-Extras

Wusstest du schon?
Der meistgespielte Weihnachts-Hit in deutschen Supermärkten 2025 war erneut „Last Christmas“ — aber erstmals dicht gefolgt von einem deutschen TikTok-Remix, der kaum länger als 20 Sekunden dauert.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.