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Der doppelte Angriff auf den Dominator: Hoffmann und Raimund wittern ihre Chance

Seltene Konstellation bei der Vierschanzentournee: Mit Felix Hoffmann und Philipp Raimund mischen gleich zwei Deutsche ganz vorne mit. Gemeinsam wollen sie nun Überflieger Domen Prevc unter Druck setzen.

Nach dem Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf gehen Felix Hoffmann und Philipp Raimund selbstbewusst in die nächsten Wettbewerbe – und nehmen gemeinsam Kurs auf den bislang dominierenden Domen Prevc. Dass gleich zwei deutsche Springer in der erweiterten Spitze liegen, ist für Bundestrainer Stefan Horngacher ein entscheidender Faktor.

„Das ist ein Riesenvorteil, wenn du zwei Leute da drin hast, die sich gegenseitig begleiten können“, sagte Horngacher nach dem Springen. „Das hilft schon viel.“ Hoffmann liegt nach seinem überraschenden Podestplatz auf Rang drei, Raimund folgt als Fünfter. Zwischen ihnen liegen umgerechnet nur wenige Zentimeter – beide gehören damit zu einer fünfköpfigen Verfolgergruppe.

In den vergangenen Jahren hatte Deutschland nach dem Auftakt meist nur einen Springer in unmittelbarer Schlagdistanz zum Podium. Nun können sich Hoffmann und Raimund gegenseitig stützen. „Es ist einfach schön, einen Teamkollegen mit dabei zu haben“, sagte Raimund. Hoffmann ergänzte: „Wenn jemand dabei ist, den man gut kennt und mit dem man gut kann, gibt das nochmal ein positives Gefühl.“

Topfavorit Prevc liegt zwar mit umgerechnet fast zehn Metern deutlich vor Tournee-Titelverteidiger Daniel Tschofenig, doch Horngacher sieht seine Athleten bestens gerüstet für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. „Sie haben den ersten Wettbewerb super gemeistert. Sie können jetzt frei aufspringen und haben eigentlich keinen Druck mehr“, sagte der Coach. „Die Schanze liegt ihnen. Sie können definitiv noch etwas drauflegen.“ OZD


OZD-Kommentar – Endlich wieder deutsche Breite statt Einzelhoffnung

Der deutsche Skisprung-Fan kennt das alte Muster: ein Hoffnungsträger, viel Druck, wenig Spielraum. Genau das ist diesmal anders. Hoffmann und Raimund teilen sich die Last – und genau darin liegt ihre Stärke. Prevc mag enteilt sein, doch Überlegenheit allein gewinnt keine Tournee. Wenn zwei Springer befreit springen, kann selbst ein „Dominator“ ins Wanken geraten. Deutschland ist nicht Favorit – aber gefährlich.




Mini-Infobox

Beste Deutsche: Hoffmann (3.), Raimund (5.)

Abstand zwischen beiden: knapp ein Meter

Führender Springer: Domen Prevc

Nächste Station: Garmisch-Partenkirchen


OZD-Analyse

Sportliche Ausgangslage
a) Zwei Deutsche in der Verfolgergruppe
b) Großer Vorsprung von Prevc
c) Offener Kampf um das Podium

Psychologischer Faktor
a) Gegenseitige Unterstützung
b) Weniger individueller Druck
c) Positive Teamdynamik

Ausblick auf Garmisch
a) Schanze liegt beiden Deutschen
b) Möglichkeit zur weiteren Steigerung
c) Druck liegt klar beim Favoriten



Erklärungen

Wer ist Domen Prevc?
Domen Prevc ist ein slowenischer Skispringer und zählt aktuell zu den dominierenden Athleten im Weltcup. Bei der laufenden Vierschanzentournee liegt er nach dem Auftakt deutlich in Führung.

Was ist die Vierschanzentournee?
Die Vierschanzentournee ist das traditionsreichste Skisprungturnier der Welt und besteht aus vier Wettbewerben in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

OZD-Extras

Seit dem legendären Tourneesieg von Sven Hannawald 2002 wartet Deutschland auf einen Gesamtsieg – die aktuelle Teamkonstellation weckt neue Hoffnung.