Das Landgericht Braunschweig hat vier ehemalige Manager des Volkswagen-Konzerns wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Dieselskandal schuldig gesprochen. Zwei der Angeklagten erhielten mehrjährige Haftstrafen, zwei weitere wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die Manipulation betraf rund 2,3 Millionen Fahrzeuge, der finanzielle Schaden liegt laut Gericht bei 2,1 Milliarden Euro.
Der Dieselskandal wurde 2015 aufgedeckt, als Volkswagen einräumte, illegale Software zur Abgasmanipulation eingesetzt zu haben. Weltweit waren rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen. Der Skandal führte zu immensen Kosten, Vertrauensverlust und juristischen Verfahren. Volkswagen zahlte über 32 Milliarden Euro an Strafen und Entschädigungen.
Mit den aktuellen Urteilen wird individuelle Verantwortung benannt, die lange Zeit ausblieb. Der Fall zeigt aber auch, wie ein autoritäres Führungsmodell mit Angstkultur systematisches Fehlverhalten begünstigen kann. Die angeblich veränderte Unternehmenskultur bei VW ist ein Schritt in die richtige Richtung – entscheidend bleibt jedoch, ob diese Veränderungen nachhaltig sind. Der Dieselskandal bleibt eine Mahnung: Ethik und Transparenz dürfen in Unternehmen nicht zweitrangig sein.
OZD
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