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Deutschland vor dem entscheidenen Spiel gegen Frankreich

Nach der herben Pleite gegen Schweden wollen die DFB-Frauen mit verändertem Matchplan gegen Frankreich ins Halbfinale stürmen. Klara Bühl spricht Klartext – und nennt Naivität als größten Gegner.

Nach der deutlichen Niederlage gegen Schweden (1:4) ist bei den deutschen Fußballerinnen ein Umdenken eingetreten. Vor dem EM-Viertelfinale gegen Frankreich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) kündigte Flügelspielerin Klara Bühl klare taktische Anpassungen an. Es wäre „naiv zu sagen, wir machen gar nichts und spielen so weiter“, erklärte die 24-Jährige vom FC Bayern am Donnerstag in Zürich. Der Matchplan sei inzwischen klar, man sei „mit einem guten Gefühl vom Trainingsplatz“ gekommen.

Personell wird Bundestrainer Christian Wück zum Umstellen gezwungen: Die verletzte Giulia Gwinn und die gesperrte Carlotta Wamser fehlen in der Abwehr, weitere Änderungen gelten als wahrscheinlich. Vor allem die französischen Offensivkräfte könnten das DFB-Team erneut unter Druck setzen – eine Wiederholung des defensiven Chaos aus dem Schweden-Spiel wäre fatal.

Deshalb setzen Bühl und ihre Mitspielerinnen auf einen Mix aus Kontrolle und Mentalität. "Wenn die Französinnen das Gefühl haben, gut im Spiel zu sein, können sie aufblühen. Es gilt, von Anfang an da zu sein, giftig in den Zweikämpfen zu sein, ihnen auf die Füße zu treten", sagte Bühl deutlich. Für sie ist entscheidend, dass das Spiel „mit Emotionen und Leidenschaft“ geführt werde.

Auch Angreiferin Giovanna Hoffmann sieht den mentalen Aspekt als Schlüssel zum Erfolg: Man wolle „in den Kopf der Französinnen kommen“, so die Stürmerin vom SC Freiburg. Der Druck, der nach der durchwachsenen Gruppenphase auf dem DFB-Team laste, müsse antreiben statt lähmen.

Trotz der Formschwankungen bleibt das Ziel klar: "Es hat sich ein Glaube entwickelt, dass wir hier etwas bewegen können", betonte Bühl. Sportdirektorin Nia Künzer hatte das Viertelfinale als „Auszeichnung“ bezeichnet – Bühl will jedoch mehr. „Wir sind hier, um die nächsten drei Spiele zu gewinnen. Der erste Schritt ist ein Sieg gegen Frankreich.“

OZD


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OZD-Kommentar
Der Schuss gegen Schweden war ein Weckruf zur rechten Zeit. Und Klara Bühl bringt es auf den Punkt: Wer nach so einem Spiel alles beim Alten lässt, hat das Turnier nicht verstanden. Frankreich ist ein Gegner, der Fehler gnadenlos bestraft – was im letzten Spiel noch leichtsinnig war, könnte am Samstag fatal enden.

Die personellen Umstellungen in der Defensive sind nicht nur ein Zwang, sie sind auch eine Chance. Der EM-Fußball 2025 ist schnell, hart, unberechenbar – mit Taktik allein gewinnt man heute keine K.o.-Spiele mehr. Die Mischung aus „giftig sein“ und „mit Leben füllen“, wie Bühl es nennt, muss jetzt auf den Platz.

Doch der Glaube allein wird nicht reichen. Die DFB-Frauen müssen endlich zeigen, dass sie mehr sind als eine talentierte, aber launische Mannschaft. Dass sie die Bühne wollen – und nicht nur auf ihr stehen, weil sie müssen. Das Viertelfinale ist die letzte Ausfahrt Richtung Titelkampf. Danach wird’s eng.


Lesermeinungen:
„Endlich spricht mal eine Spielerin Klartext – genau diese Einstellung braucht’s gegen Frankreich.“
„Warum kommt der Taktikwechsel erst jetzt? Gegen Schweden war das fast schon peinlich.“
„Wenn sie so kämpfen wie reden, holen sie das Ding – ich glaub wieder dran!“


Wer ist Klara Bühl?
Klara Bühl, geboren am 7. Dezember 2000 in Freiburg, ist eine deutsche Fußball-Nationalspielerin und Offensivspielerin des FC Bayern München. Die pfeilschnelle Flügelspielerin gehört zu den zentralen Stützen im DFB-Team und ist bekannt für ihre Dribbelstärke und ihr sicheres Kombinationsspiel. Bereits bei der WM 2019 und der EM 2022 überzeugte sie als Stammkraft. Auch abseits des Platzes setzt sie sich für Gleichberechtigung im Fußball ein.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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