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Drama im Spiel England gegen Schweden

Nach einem dramatischen 0:2-Rückstand und einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen stehen Englands Fußballerinnen im EM-Halbfinale – und kämpfen weiter um die Titelverteidigung.

Ein Spiel, das in die Geschichtsbücher eingehen dürfte: Englands Fußballerinnen haben in einem dramatischen EM-Viertelfinale gegen Schweden den Finaltraum am Leben erhalten – und das, obwohl sie nach einer Stunde wie die sicheren Verlierer aussahen. Erst ein später Doppelschlag von Lucy Bronze (79.) und der eingewechselten Michelle Agyemang (81.) brachte das Team von Sarina Wiegman zurück ins Spiel. Am Ende sicherte ein 3:2-Erfolg im Elfmeterschießen den Einzug ins Halbfinale, wo am Dienstag Italien wartet.

Dabei waren es die Schwedinnen, die im Zürcher Letzigrund lange wie die künftigen Finalistinnen aufspielten. Kosovare Asllani (2.) und Stina Blackstenius (25.) nutzten haarsträubende Fehler in der englischen Abwehr eiskalt aus. Vor 22.397 Zuschauern dominierten sie das Spiel über weite Strecken, ehe England in der Schlussphase plötzlich zu sich fand – getrieben von unbändigem Willen und dem Glauben an die eigene Stärke.

Im Elfmeterschießen avancierte die schwedische Torhüterin Jennifer Falk zur tragischen Figur: Sie hielt gleich vier Strafstöße, konnte aber selbst den entscheidenden Elfer nicht verwandeln. Lucy Bronze zeigte sich in der letzten Runde nervenstark, ehe Smilla Holmberg auf schwedischer Seite versagte.

England kämpfte sich nach einer katastrophalen ersten Halbzeit zurück in die Partie. Defensiv überfordert, ideenlos im Aufbau und verunsichert in den Zweikämpfen schien das Team dem Turnier-Aus entgegenzutaumeln. Doch Wiegmans Umstellungen und die Einwechslung der 18-jährigen Agyemang sorgten für die Wende.

In der Verlängerung neutralisierten sich beide Teams in einem nervenaufreibenden Abnutzungskampf. Die Entscheidung fiel vom Punkt – mit dem besseren Ende für die Lionesses.

OZD


OZD-Kommentar
Dieses Spiel war nicht nur ein fußballerisches Spektakel, sondern ein emotionales Pulverfass. England taumelte – und stand plötzlich wieder auf. Dass ausgerechnet Jennifer Falk vier Elfer pariert und dann zur tragischen Heldin wird, passt zu diesem absurden Drehbuch eines Abends, an dem alles möglich war.

Schweden muss sich fragen, wie eine so komfortable Führung verspielt werden konnte. England hingegen bewies, warum es trotz aller Schwächen weiter zur Turnier-Elite zählt. Es ist die pure Widerstandskraft, das Aufbäumen gegen das Scheitern – und vielleicht auch eine Prise Glück.

Doch wer mit solchem Willen zurückkommt, darf träumen – auch vom Titel. Das Halbfinale gegen Italien wird zur Charakterprobe. Und wer England jetzt noch abschreibt, hat den Geist dieses Spiels nicht verstanden.


Lesermeinungen:
„Das war kein Spiel – das war ein Nervenkrieg! Wahnsinns-Comeback!“ Lindy 
„Schwedens Elferdrama ist herzzerreißend. So bitter für Falk.“ Beate R. 
„England bleibt Favorit, aber ohne Bronze und Agyemang wäre das nie gut gegangen.“ Resa Albuch


Wer ist Sarina Wiegman?
Sarina Wiegman, geboren am 26. Oktober 1969, ist seit 2021 Cheftrainerin der englischen Frauen-Nationalmannschaft. Zuvor führte sie die Niederlande 2017 zum EM-Titel und 2019 ins WM-Finale. Mit England gewann sie 2022 die Heim-EM und gilt als eine der taktisch stärksten Trainerinnen im internationalen Frauenfußball.


Was ist die UEFA-Frauen-EM?
Die UEFA-Frauen-Europameisterschaft ist das wichtigste kontinentale Turnier im europäischen Frauenfußball. Organisiert von der UEFA findet es alle vier Jahre statt. Die aktuelle EM 2025 wird erstmals in der Schweiz ausgetragen, mit zwölf teilnehmenden Nationen. Titelverteidiger ist England.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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