Nick Woltemade ist zurück – nicht beim FC Bayern, sondern beim VfB Stuttgart. Während die Spekulationen um einen möglichen Wechsel des 23-jährigen Stürmers nach München nicht abreißen, nahm das umworbene Top-Talent am Montag am Trainingslager der Schwaben am Tegernsee teil. Mit tief ins Gesicht gezogener Kappe schrieb er Autogramme für wartende Fans – und absolvierte am Nachmittag eine erste lockere Einheit mit der Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß.
Die sportliche Führung des VfB gibt sich demonstrativ gelassen. „Wir haben das öffentlich deutlich und klar genug ausgedrückt, daran hat sich nichts geändert“, sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth mit Blick auf die Wechselgerüchte. Woltemade sei hoch motiviert, die Mannschaft habe sich über seine Rückkehr gefreut. Hinter den Kulissen habe man gesprochen – „und dort bleibt das auch“.
Bereits am Samstag hatte Woltemade an den obligatorischen Leistungstests teilgenommen – ein deutliches Signal, dass er weiter Teil der Planungen in Stuttgart bleibt. Trainer Sebastian Hoeneß betonte, er habe stets Kontakt zu seinem Schützling gehalten, zuletzt am Freitag. Der Coach erwartet, dass sich der Youngster vom Werben des Rekordmeisters nicht beirren lässt: „Nick ist da, alles andere ist für mich jetzt nicht relevant.“
Woltemade besitzt beim VfB einen langfristigen Vertrag bis 2028 – ohne Ausstiegsklausel. Die bisherigen Angebote der Bayern über 40 bzw. 50 Millionen Euro plus Bonuszahlungen lehnten die Schwaben ab. Als Untergrenze für eine Ablöse gelten in Stuttgart angeblich 65 Millionen Euro. Doch ein drittes Angebot aus München ist derzeit offenbar nicht in Planung.
Für die Stuttgarter Fans bedeutet das: Ihr Publikumsliebling bleibt vorerst – und bereitet sich mit dem Team auf eine Saison vor, in der der VfB erneut an der Spitze mitspielen will. Ob das letzte Wort in der Causa Woltemade wirklich schon gesprochen ist, bleibt aber offen.
OZD
OZD-Kommentar:
Nick Woltemade trainiert, lächelt, wirkt fokussiert – und doch liegt über dem Trainingslager des VfB Stuttgart ein Schatten aus München. Der FC Bayern will ihn, Woltemade soll zugesagt haben, doch Stuttgart blockt weiter. Ein mutiger Schritt, aber auch ein riskanter. Denn wer einem jungen Topstürmer den Wechsel zum Branchenprimus verwehrt, muss ihn sportlich und menschlich weiterentwickeln – und zwar auf höchstem Niveau. Woltemade könnte ein Symbol werden: für einen Verein, der gelernt hat, nicht mehr nur zu verkaufen, sondern zu wachsen. Doch sollte Bayern den Preis zahlen, den Stuttgart aufruft, werden die Schwaben womöglich schwach – und dann zählt jeder Trainingstag, den Woltemade noch im Trikot mit dem roten Brustring bestreitet.
Lesermeinungen:
„Wenn wir ambitioniert bleiben wollen, muss Woltemade bleiben – egal, was Bayern zahlt.“
„Nick gehört nach München! Der Junge hat das Format für den ganz großen Fußball.“
„Endlich zeigt ein Verein mal Haltung. Respekt an den VfB!“
OZD-Analyse
1. Vertragslage und VfB-Haltung
– Vertrag bis 2028
– Keine Ausstiegsklausel
– VfB will Spieler halten und signalisiert Standhaftigkeit
– Trainer und Vorstand äußern sich klar
2. Angebote des FC Bayern
a) Finanzielle Details:
– Zwei Angebote: 40 Mio. + 5 Mio. Boni sowie 50 Mio. + 5 Mio. Boni
– Beide abgelehnt
– Stuttgart fordert wohl mindestens 65 Mio.
b) Wechselwille des Spielers:
– Medien berichten von Zusage an Bayern
– Trainer und Verein betonen Professionalität des Spielers
3. Aktuelle Lage im Trainingslager
– Teilnahme an Leistungstests und Trainingseinheit
– Integration in Mannschaft problemlos
– Beobachtung der Leistung unter Transferdruck
4. Zukunftsszenarien
– Bleibt Woltemade, stärkt das die Ambitionen des VfB deutlich
– Bei Verkauf: finanzieller Spielraum für Neuverpflichtungen
– Langfristige Entwicklung entscheidend: Spielerbindung vs. Marktmechanismen
Wer ist Nick Woltemade?
Nick Woltemade, geboren 2001 in Bremen, gilt als eines der größten deutschen Sturmtalente. Der 1,94 Meter große Angreifer wechselte 2023 vom SV Werder Bremen zum VfB Stuttgart und feierte dort seinen Durchbruch. Mit seiner Kombination aus Technik, Körperlichkeit und Abschlussstärke wurde er schnell zu einem der auffälligsten Offensivspieler der Bundesliga. Für den VfB erzielte er in der Saison 2024/25 in Pflichtspielen 22 Tore und bereitete 11 weitere vor.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
