Die deutschen Hockey-Frauen haben bei der Heim-EM in Mönchengladbach einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Das Team von Bundestrainerin Janneke Schopman verlor am Montagabend nach einem katastrophalen Start deutlich mit 1:5 (1:4) gegen Olympiasieger Niederlande. Nach der ersten Turnierniederlage steht das DHB-Team nun am Mittwoch (20.00 Uhr/MagentaSport) in einem echten Endspiel gegen Irland unter Zugzwang.
Bereits nach 35 Sekunden lagen die Gastgeberinnen zurück: Freeke Moes brachte die Niederlande in Führung. Ohne die verletzten Abwehrstützen Sonja Zimmermann (Oberschenkel) und Felicia Wiedermann (Knie) fehlte es der deutschen Defensive an Stabilität. Frédérique Matla (10.) und Pien Sanders (13.) erhöhten noch im ersten Viertel auf 3:0. „Das ist eine harte Nuss“, kommentierte Ex-Nationalspielerin Anne Schröder die frühe Vorentscheidung.
Lena Micheel verkürzte zwar nach einer Strafecke (19.), doch Sanders (24.) stellte den alten Abstand sofort wieder her. Im Schlussviertel setzte Marijn Veen (54.) den Schlusspunkt. Die Niederländerinnen bleiben damit seit 22 EM-Spielen ungeschlagen und sind als Gruppenerster bereits sicher im Halbfinale.
Für Deutschland (3 Punkte) ist ein Sieg gegen Irland (0 Punkte) Pflicht, um im Fernduell mit Frankreich (ebenfalls 3 Punkte) das Ticket für die Vorschlussrunde zu lösen. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe erreichen das Halbfinale.
OZD
OZD-Kommentar:
Das 1:5 ist mehr als nur eine Niederlage – es ist ein Warnsignal. Der Fehlstart, die defensive Instabilität und die eiskalte Effizienz des Gegners machten deutlich, wie groß der Abstand zur Weltspitze aktuell ist. Verletzungspech mag eine Rolle spielen, doch gegen Topteams wie die Niederlande reicht schon eine kurze Schwächephase, um aus dem Spiel genommen zu werden. Das Duell gegen Irland ist nun ein Charaktertest: Entweder zeigt das Team, dass es unter Druck bestehen kann, oder die Heim-EM endet deutlich früher als geplant.
OZD-Analyse:
Spielverlauf
a) Gegentor nach 35 Sekunden durch Moes – Schockstart für Deutschland.
b) Zwei schnelle Treffer von Matla und Sanders bringen frühe Vorentscheidung.
c) Micheel gelingt nur kurzzeitig der Anschluss.
Ursachen der Niederlage
a) Fehlende Abwehrstabilität durch Ausfälle von Zimmermann und Wiedermann.
b) Niederlande nutzen Chancen eiskalt aus.
c) Kaum offensive Entlastung.
Bedeutung für das Turnier
a) Pflichtsieg gegen Irland für Halbfinaleinzug.
b) Fernduell mit Frankreich entscheidend.
c) Niederlande souverän auf Kurs zum 13. EM-Titel.
Was ist die Heim-EM im Hockey?
Die Feldhockey-Europameisterschaft 2025 findet in Mönchengladbach statt. Gespielt wird in zwei Vierergruppen, aus denen die besten zwei Teams ins Halbfinale einziehen. Sowohl Damen als auch Herren kämpfen um den EM-Titel, der für die Sieger auch Prestige und wichtige Weltranglistenpunkte bringt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.