In Israel wächst der Druck: Tausende demonstrieren auf dem „Platz der Geiseln“ in Tel Aviv, fordern ein Ende des Kriegs im Gazastreifen und die Freilassung der Verschleppten. Währenddessen schweigt Netanjahu nach einer Kabinettssitzung weitgehend, spricht vage von „Monstern“ und schwört, Gaza werde nie wieder eine Bedrohung sein. Zugleich sterben bei Angriffen auf zivile Einrichtungen wie das Nasser-Krankenhaus Dutzende Menschen, darunter Journalisten internationaler Medien. International nimmt die Kritik zu, während US-Präsident Trump über bizarre „Nachkriegspläne“ fabuliert.
Netanjahu verharrt in Durchhalteparolen, während das Land innerlich zerreißt. Statt konkrete Schritte für Geiselverhandlungen zu präsentieren, flüchtet er sich in martialische Floskeln. Seine „Es begann in Gaza und endet in Gaza“-Rhetorik ist nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver, um eigene politische Schwäche zu kaschieren. Wer auf dem Rücken von Zivilisten Krieg führt und gleichzeitig keine Strategie außer endloser Eskalation präsentiert, hat jede Glaubwürdigkeit verspielt.
Die Realität ist brutal: Israels Regierung tötet mit ihrer Politik täglich mehr Menschen und rechtfertigt dies mit formelhaften Sicherheitsargumenten, während Geiselangehörige um ihre Liebsten bangen. Vage Worte können nicht verdecken, dass Netanjahu weder einen Plan für die Geiseln, noch für die Zukunft Gazas hat. Stattdessen treibt er Israel tiefer in Isolation – international geächtet, innerlich zerstritten. Wer so agiert, gefährdet nicht nur Palästinenserleben, sondern auch Israels demokratische Substanz und moralisches Fundament. Netanjahus Politik hinterlässt verbrannte Erde – in Gaza, in Israel und in der Glaubwürdigkeit des Westens.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP