Ein Lichtblick für den deutschen Frauenfußball: DFB-Kapitänin Giulia Gwinn steht unmittelbar vor ihrem Comeback. Nach ihrer beim EM-Auftakt gegen Polen erlittenen Knieverletzung ist die 26-Jährige für das Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern München am Samstag (14.00 Uhr/DAZN, MagentaSport) gegen Carl Zeiss Jena wieder eine Option für den Kader. Die ersten drei Spiele der Saison hatte die Rechtsverteidigerin noch verpasst.
Gwinn hatte sich im EM-Spiel im Sommer eine Innenbandverletzung im linken Knie zugezogen und konnte im weiteren Turnierverlauf nicht mehr eingreifen. Stattdessen übernahm sie eine Führungsrolle abseits des Rasens und begleitete die DFB-Frauen bis ins Halbfinale. Schon zuvor hatte die Abwehrspielerin enorme mentale Stärke bewiesen: Gleich zweimal hatte sie sich von schweren Kreuzbandrissen zurückgekämpft.
Für Bayern München ist Gwinns Rückkehr von großer Bedeutung – und auch Bundestrainer Christian Wück dürfte genau hinschauen. Denn im Oktober steht für die deutsche Nationalmannschaft das Halbfinale der Nations League gegen Frankreich an. Das Hinspiel findet am 24. Oktober in Düsseldorf statt, das Rückspiel vier Tage später in Caen. Ein fitter Einsatz von Gwinn könnte die Chancen gegen den Angstgegner Frankreich deutlich erhöhen.
OZD
OZD-Kommentar
Giulia Gwinns bevorstehendes Comeback ist mehr als nur eine Personalie.
Es ist ein Symbol für den unerschütterlichen Willen einer Spielerin, die
immer wieder zurückkommt – stärker als zuvor. Ihre Präsenz kann Bayern
München Stabilität verleihen, doch noch wichtiger: Für die Nationalelf
ist Gwinn der emotionale Anker, der nach dem EM-Frust dringend gebraucht
wird. Sollte sie rechtzeitig in Form kommen, könnte sie zur
Schlüsselfigur im Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich werden.
Doch die Last ist groß – und die Frage bleibt, ob die Mannschaft den
Schwung aus ihrer Rückkehr mitnehmen kann.
OZD-Analyse
Bedeutung für Bayern München
– Rückkehr einer erfahrenen Führungsspielerin
– Stärkung der Defensive nach Verletzungspause
– Emotionaler Schub für das Team
Perspektive Nationalmannschaft
– Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich als Ziel
– Gwinn könnte defensiv Stabilität bringen
– Führungsqualitäten als entscheidender Faktor
Symbolkraft des Comebacks
– Drittes Comeback nach schweren Verletzungen
– Stehaufmentalität als Vorbild für jüngere Spielerinnen
– Hoffnungsträgerin für Fans und Mitspielerinnen
Mini-Infobox: Gwinns Verletzungshistorie
2020: Kreuzbandriss rechts – knapp ein Jahr Pause
2022: Kreuzbandriss links – erneuter Rückschlag
2024: Innenbandverletzung im EM-Spiel gegen Polen
2025: Rückkehr im Bayern-Kader gegen Jena erwartet
Wer ist Giulia Gwinn?
Giulia Gwinn, geboren am 2. Juli 1999 in Ailingen, gehört zu den
bekanntesten Gesichtern des deutschen Frauenfußballs. Die
Außenverteidigerin begann ihre Karriere beim SC Freiburg, ehe sie 2019
zum FC Bayern wechselte. Mit dem DFB-Team wurde sie 2019 als „Beste
junge Spielerin“ der WM ausgezeichnet. Trotz mehrerer schwerer
Verletzungen etablierte sich Gwinn als Führungsspielerin und wurde 2024
zur Kapitänin der Nationalmannschaft ernannt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.