Was Hipster mit Schallplatten machen, machen Eltern offenbar mit Vornamen: Re-Recycling. Sophia und Noah sind auch 2024 wieder ganz vorn dabei – wie der schlechte WLAN-Empfang an Silvester oder der Witz mit dem Thermomix auf Elternabenden.
Kommentar – mit Augenzwinkern:
In der Welt der Babynamen scheint Stillstand das neue Fortschrittlich zu sein. Sophia (wahlweise mit „ph“ oder „f“) und Noah führen auch 2024 die Ranglisten an – und man fragt sich langsam: Haben Eltern überhaupt noch Spotify, oder hören sie nur noch Vornamens-Playlists aus 2019?
Noah thront mittlerweile im sechsten Jahr unangefochten auf dem Babynamen-Thron, als wäre er der Dieter Bohlen der Jungennamen. Und Sophia? Hat den Abstand zu Emilia ausgebaut – ganz ohne Schubkarre oder Social-Media-Kampagne. Es ist ein bisschen wie Mode: Erst trägt’s die Oma, dann der Hipster, und plötzlich will’s wieder jeder. Nur dass diesmal keine Cordhosen, sondern Vornamen das Comeback feiern.
Auch bei den Nachrückern bleibt es kuschelig bekannt: Emma, Mia, Lina, Leon, Luca – Namen, bei denen man nie sicher ist, ob man sich im Kindergarten oder auf einem Instagram-Mami-Account befindet. Theo schafft es neu in die Top Ten, vielleicht weil’s klingt wie der jüngste Mitbewohner in einer Berliner Altbau-WG.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache meldet stolz: Über 90 Prozent der Vornamen wurden erfasst. Noch schöner wäre es, wenn 90 Prozent auch ein wenig Mut zur Originalität zeigen würden. Aber wer weiß – vielleicht heißt das nächste Trendbaby ja wieder Kunigunde. Oder Kevin.
OZD
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Bild: AFP