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Beck holt die Big Points in Berlin

Mit einem klaren 3:0 bei Union Berlin sichert sich Heidenheim mindestens die Relegation – und hofft jetzt sogar auf die direkte Rettung.

Mitten im Abstiegskampf sendet Heidenheim ein klares Signal: Nach dem eindrucksvollen 3:0-Sieg bei Union Berlin ist der direkte Abstieg vom Tisch – und der Klassenerhalt plötzlich greifbar. Trainer Frank Schmidt betonte nach der Partie, es sei „ein Zeichen für uns, unsere Fans und die Stadt“, und stellte klar: „Wir sitzen auf dem Fahrersitz.“

Matchwinner war Adrian Beck, der mit einem Doppelpack (12., 73.) die Weichen früh stellte und später den Deckel draufmachte. Dazwischen hatte Jan Schöppner (56.) eiskalt zum 2:0 verwandelt. Union Berlin, zuvor acht Spiele ungeschlagen, blieb an diesem Nachmittag zu ideenlos und chancenarm, um ernsthaft dagegenzuhalten.

Dabei hatte das Spiel träge begonnen – beide Teams tasteten sich lange ab, ehe Pieringer den Ball clever für Beck vorlegte und dieser sicher abschloss. Kurz darauf verhinderte Heidenheims Ersatztorwart Frank Feller mit einer spektakulären Parade gegen Christopher Trimmel den Ausgleich. Feller, der für den verletzten Kevin Müller einsprang, wurde zum sicheren Rückhalt einer Mannschaft, die an diesem Tag fast alles richtig machte.

Schöppners Treffer nach einem weiten Freistoß war sinnbildlich für die Effektivität des FCH, und der VAR sorgte wenig später dafür, dass der vermeintliche Anschluss durch Janik Haberer wegen Abseits aberkannt wurde. Union fand daraufhin keine Mittel mehr – Heidenheim nutzte die Passivität und erhöhte durch Beck auf 3:0.

In der Tabelle bedeutet das: Heidenheim hat nun zwei Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Platz, den aktuell der FC St. Pauli hält. Die Hamburger könnten jedoch bereits am Sonntag mit einem Sieg in Frankfurt alles klar machen. Hoffenheim steht mit drei Punkten mehr zwar besser da, ist aber noch nicht gesichert. Heidenheim empfängt am letzten Spieltag Werder Bremen – und wird alles daran setzen, die Relegation vielleicht doch noch zu umgehen.

OZD / ©AFP.

OZD-Kommentar:
Was für eine Antwort im Überlebenskampf! Während andere im Abstiegskampf wanken, liefert Heidenheim in der Höhle des Löwen eine eiskalte Machtdemonstration ab. 3:0 in Berlin – das ist kein glücklicher Dreier, das ist ein Statement. Und Frank Schmidt? Der bleibt ruhig. Kein Überschwang, kein Pathos. „Wir haben aber nichts zu feiern“, sagt er – obwohl sein Team mindestens die Relegation in der Tasche hat. Und das ist typisch Schmidt: Demut statt Drama. Doch genau diese Haltung macht den FCH so gefährlich. Wer meint, Heidenheim sei nur ein Fahrgast auf dem Weg nach unten, hat diesen Spieltag nicht gesehen. Sie wollen nicht überleben – sie wollen bleiben. Und mit diesem Auftritt haben sie sich das Recht verdient, mehr zu träumen als nur vom Nachsitzen.


OZD-Analyse

1. Spielverlauf: Heidenheim eiskalt und effizient
a) Frühes Tor durch Beck (12.) – erste echte Chance sitzt.
– Vorlage von Pieringer nach einem schnellen Angriff.
– Union Berlin startet zu passiv, findet keinen Rhythmus.
b) Schöppner erhöht nach Freistoß und Verlängerung.
– Musterbeispiel für direkten Fußball aus der Tiefe.
– VAR aberkennt Union-Treffer kurz darauf – Wirkungstreffer.
c) Beck macht in der 73. Minute alles klar.
– Zweites Tor nach starkem Angriff – Union resigniert.

2. Bedeutung für die Tabelle und die Relegation
a) Heidenheim ist vor dem letzten Spieltag mindestens 16.
– Zwei Punkte Rückstand auf St. Pauli, drei auf Hoffenheim.
– Besseres Momentum als beide Konkurrenten.
b) Relegation gesichert – aber direkte Rettung möglich.
– Gegner am letzten Spieltag: Werder Bremen (Heimspiel).
– St. Pauli muss in Frankfurt bestehen, Hoffenheim bleibt unter Druck.

3. Frank Schmidt und das stille Selbstbewusstsein
a) Kein Jubel, sondern Konzentration.
– Schmidt warnt vor verfrühter Euphorie.
– „Wir haben nichts zu feiern.“
b) Spieler dürfen sich freuen – doch der Fokus bleibt auf dem Ziel.
– Taktische Disziplin, mentale Stärke – typische Schmidt-Signatur.
– Verdienstorden des Landes als Nebennote – sportlich bleibt er fokussiert.


Wer ist Frank Schmidt?
Frank Schmidt ist seit 2007 Cheftrainer des 1. FC Heidenheim und damit der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball. Unter seiner Führung stieg der Verein aus der Regionalliga bis in die Bundesliga auf. Er gilt als loyal, bodenständig und taktisch versiert – und hat den FCH zu einem ernstzunehmenden Erstligisten geformt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.