Inmitten der anhaltenden Gewalt im Nahen Osten gibt es einen vorsichtigen Hoffnungsschimmer: Die radikalislamische Hamas hat nach eigenen Angaben angekündigt, die US-israelische Geisel Edan Alexander in den kommenden Tagen freilassen zu wollen. Das teilte die Familie des 21-jährigen Soldaten am Sonntagabend mit. Sie stehe in engem Kontakt mit der US-Regierung, die sich nach eigenen Angaben aktiv an den Verhandlungen beteiligt.
Die Hamas erklärte, die Freilassung solle im Zusammenhang mit Gesprächen über eine Waffenruhe sowie mit der Öffnung von Grenzübergängen und humanitären Hilfslieferungen stehen. Konkrete Angaben zum Zeitpunkt machte sie jedoch nicht. Die Gespräche laufen offenbar direkt zwischen der Hamas und Vertretern der USA in Katar – ein diplomatischer Kanal, der bislang selten offen kommuniziert wurde.
Edan Alexander war am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppt worden. Der damals 20-Jährige diente als israelischer Soldat nahe der Grenze zum Gazastreifen, als die Hamas ihren verheerenden Überraschungsangriff startete. Rund 1200 Menschen wurden bei dem Angriff getötet, 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Alexander, in Tel Aviv geboren und in New Jersey aufgewachsen, war nach seiner Schulzeit nach Israel zurückgekehrt.
Trotz der möglichen bevorstehenden Freilassung will Israel seine militärischen Operationen gegen die Hamas nicht einstellen. Das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu bekräftigte, dass der Kampf gegen die radikalislamische Gruppe weitergehe – unabhängig vom Schicksal einzelner Geiseln. Aktuell befinden sich laut israelischer Armee noch 58 Geiseln in der Gewalt der Hamas, 34 davon gelten als tot.
Die Freilassung Alexanders wäre ein emotionaler Meilenstein für seine Familie – und ein kleiner Lichtblick in einem Konflikt, der weiterhin von Leid und Unsicherheit geprägt ist.
Aktuelle Geisellage (Stand Mai 2025):
Gesamtzahl der entführten Personen (7. Oktober 2023): 251
Bisher freigelassene Geiseln: über 100
In Gefangenschaft verblieben: 58
Davon laut israelischer Armee für tot erklärt: 34
Lebende Geiseln (vermutet): etwa 24
Nationalitäten: Die Geiseln stammen aus Israel und mehreren anderen Ländern, darunter auch die USA, Frankreich, Thailand und Deutschland.
Beispielhafte Fälle:
Edan Alexander: US-israelischer Soldat, seit 7. Oktober 2023 in Gefangenschaft, mögliche baldige Freilassung.
Mia Schem: Französisch-israelische Staatsbürgerin, wurde im November 2023 freigelassen.
Shani Louk: Deutsch-israelische junge Frau, später tot aufgefunden.
Rolle der USA in den Verhandlungen:
Diplomatische Vermittlung:
Die USA agieren als indirekte Vermittler zwischen Israel und der Hamas, oft über Drittstaaten wie Katar und Ägypten.
Verhandlungsort:
Derzeit finden direkte Gespräche zwischen der Hamas und US-Vertretern in Doha, Katar statt – ein bemerkenswerter diplomatischer Schritt.
Ziel der USA:
Freilassung aller verbleibenden Geiseln, insbesondere amerikanischer Staatsbürger.
Herstellung einer humanitären Waffenruhe.
Förderung des Zugangs zu Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
Politischer Kontext:
Präsident Trump steht unter innenpolitischem Druck, insbesondere durch Familienangehörige der Geiseln und jüdische Organisationen in den USA.
Fazit:
Die mögliche Freilassung von Edan Alexander steht symbolisch für die Hoffnung vieler Familien auf ein Ende ihrer Qual – und ist auch ein diplomatischer Prüfstein für Washington. Die Lage bleibt jedoch komplex und stark vom politischen und militärischen Umfeld beeinflusst.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP