Donald Trumps Worte über das „Verhungern“ von Kindern im Gazastreifen klingen dramatisch – und sollen wohl Empathie zeigen. Doch hinter der Fassade seiner Äußerungen beim Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer in Turnberry steckt vor allem Symbolpolitik. Die Ankündigung, neue Verteilzentren für Lebensmittel in Gaza einzurichten, wirkt wenig durchdacht und ist bisher ohne konkrete Umsetzung oder internationale Abstimmung.
„Keine Zäune“, „frei zugänglich“ – das klingt gut, ist aber realitätsfern. Wie genau soll das in einem Kriegsgebiet funktionieren, in dem Versorgungslinien regelmäßig bombardiert und humanitäre Konvois blockiert werden? Wie sollen unbewachte Hilfszentren geschützt werden – vor Plünderung, Missbrauch, oder militärischer Eskalation?
Trump inszeniert sich als Helfer in letzter Minute, doch seine bisherige Nahost-Politik lässt wenig Raum für echte Hilfsbereitschaft. Die USA haben unter seiner Führung den UN-Hilfswerken wiederholt Mittel gestrichen und politisch einseitig Partei für Israel bezogen. Dass nun plötzlich Hilfszentren entstehen sollen, wirkt mehr wie eine PR-Korrektur als eine humanitäre Wende.
Gleichzeitig spricht Trump vage von einer möglichen Waffenruhe – aber ohne diplomatische Initiative, ohne Kontakt zur Hamas, ohne Einflussnahme auf Israel. Solche Aussagen kosten ihn nichts, helfen aber auch niemandem. Für die Menschen in Gaza bleibt das Elend real – und Trumps Ankündigung leer.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP