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Gideons Streitwagen – Ein Feldzug gegen Menschlichkeit (Kommentar)

Israels neue Offensive im Gazastreifen gleicht weniger einer gezielten Militäraktion als einer kollektiven Bestrafung. Unter dem Deckmantel der "Sicherheit" wird ein humanitärer Albtraum entfesselt – mit verheerenden Folgen für Zivilisten und das Völkerrecht.

Was Israel im Gazastreifen derzeit entfesselt, ist kein Krieg im klassischen Sinn – es ist ein brutales Zermürbungsmanöver gegen eine eingesperrte Zivilbevölkerung. Mit der "Operation Gideons Streitwagen" wird die Sprache biblischer Rache zur militärischen Strategie erhoben, während Bomben auf dicht besiedelte Gebiete niedergehen. Die angebliche Jagd auf Hamas-Terroristen dient immer wieder als Deckmantel für eine Eskalation, die inzwischen das Leben von über 53.000 Menschen gekostet hat – laut Angaben, die sich zwar nicht unabhängig überprüfen lassen, aber in ihrer Dimension alarmieren.

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk spricht von ethnischer Säuberung – und seine Worte hallen schwer durch die diplomatische Welt, die allzu oft schweigt. Israel blockiert humanitäre Hilfe, fordert Geiseln zurück, aber liefert keine Perspektive außer Zerstörung. Der „Sieg über die Hamas“ droht zum Vorwand für eine tiefere, moralische Niederlage zu werden – ein Kampf gegen grundlegende Prinzipien der Menschlichkeit.

Dass US-Präsident Trump seine Golfstaatenreise abschließt, während Israel seine Angriffe eskaliert, wirkt wie ein stilles Einverständnis mit der Katastrophe. Kein Druck auf Israel, keine sichtbare rote Linie. Stattdessen wird zugeschaut, wie sich aus einer Militäraktion ein humanitärer Totalschaden entwickelt.

Dieser Wahnsinn, diese systematische Zerstörung eines ganzen Lebensraumes im Namen der „Sicherheit“, kennt kein Ziel mehr – nur noch Zorn, Trauma und verbrannte Erde.

Nur der Glaube fehlt, dass das internationale Recht noch irgendein Gewicht hat.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP