Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit einer Delegation aus hochrangigen Kirchenvertretern sowie ehrenamtlich engagierten Frauen und Männern aus dem kirchlichen Bereich an der Amtseinführung von Papst Leo XIV. teilgenommen.
„Ich denke, wir haben heute Deutschland bei diesem wirklich großartigen Ereignis gut repräsentiert”, resümiert der Kanzler.
Lesen Sie hier das gesamte Statement:
Bundeskanzler Friedrich Merz
Meine Damen und Herren, ich hoffe, Sie haben es so miterlebt wie wir. Es ist ein erhebender Augenblick gewesen, diese Amtseinführung mitzuerleben. Ich freue mich, dass ich hier auf dem Campo Santo Teutonico mit unserer kleinen Delegation aus Deutschland dabei sein kann. Dies ist ein Ort der jahrhundertelangen Begegnung zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl. Die Bundesrepublik Deutschland wird diesen Platz hier im Vatikan auch in den nächsten Jahren weiter unterstützen, weil es ein wichtiger Ort der Begegnung ist, ein Ort des Glaubens, ein Ort der Begegnung und ein Ort der Zusammenarbeit.
Ich freue mich, dass ich Gelegenheit gehabt habe, einige Gäste aus den Kirchen und aus den Verbänden mit auf diese Reise nehmen zu dürfen. Auch der Vizekanzler, die Präsidentin des Deutschen Bundestages und die Präsidentin des Bundesrates sind dabei, auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes.
Ich denke, wir haben heute Deutschland bei diesem wirklich großartigen Ereignis gut repräsentiert. Wir alle wünschen nicht nur der katholischen Kirche ein gutes Gedeihen, sondern vor allen Dingen dem neuen Papst Leo XIV. eine gute und glückliche Hand in dem, was er für diese große Kirche in den nächsten Jahren tun wird.
Vielen Dank.
Lesen Sie hier die Fragerunde im Anschluss:
Frage: Der Papst hat in seiner Rede Wirtschaftssysteme kritisiert, die Ressourcen ausbeuten und arme Menschen an den Rand drängen. Wie kam das bei Ihnen an?
Bundeskanzler Friedrich Merz: Das war auch schon in seiner ersten großen Predigt Gegenstand seiner Worte. Dass ein Papst, der Heilige Vater, auf solche Dinge aufmerksam machen muss, gehört zu seiner ureigensten Aufgabe. Natürlich werden wir bei Gelegenheit mit ihm auch darüber sprechen. Ich fühle mich mit dem, was wir soziale Marktwirtschaft in Deutschland nennen, damit nur sehr begrenzt angesprochen. Er spricht sicherlich auch die Ausbeutung von Ressourcen auf anderen Kontinenten an. Das alles muss Thema für die große globale katholische Kirche sein. Deswegen ist das sicherlich ganz richtig, dass er das getan hat. Ich will das nicht kritisieren.
Frage: Herr Bundeskanzler, was erwarten Sie vom neuen Papst mit Blick auf die Friedensbemühungen in der Ukraine? Der Vatikan hat sich ja schon als Vermittler angeboten. Würden Sie sich eine solche Vermittlerrolle wünschen?
Können Sie auch sagen, ob Sie am Rande dieser Veranstaltung Gespräche geführt haben, vielleicht mit der amerikanischen Delegation oder Präsident Selenskyj, was Sie von dem Gespräch morgen mit Trump und Putin erwarten?
Bundeskanzler Merz: Es ist eine gute Tradition, dass die katholische Kirche und der Vatikan sich immer wieder als Friedensvermittler und als Ort solcher Gespräche anbieten. Sie haben hier stattgefunden. Ich hatte Gelegenheit, mit Präsident Selenskyj längere Zeit zu sprechen, als wir in den Petersdom hineingegangen sind. Ich habe mit Marco Rubio gesprochen, auch über das Telefonat morgen. Wir [die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Deutschland] haben verabredet, dass wir zur Vorbereitung dieses Gespräches noch einmal mit dem amerikanischen Präsidenten sprechen. Wir können nur hoffen, dass es weitere Fortschritte gibt. Mein fester Eindruck ist, dass sowohl die Europäer als auch die Amerikaner fest entschlossen sind, zusammen, aber jetzt auch zielorientiert, dafür zu sorgen, dass dieser schreckliche Krieg bald aufhört.
Wir sind in den letzten Tagen kleine Schritte vorangekommen. Es sind nur kleine Schritte, aber immerhin. Die Konfliktparteien reden miteinander. Es hat einen Gefangenenaustausch gegeben, der zumindest vereinbart worden ist und jetzt vollzogen werden soll. Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt und dass auch der Tag heute und die vielen Begegnungen an dieser Stelle dazu beitragen, dass das Bewusstsein steigt und wir jetzt gemeinsam auf diesem Weg vorankommen.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Ausklang des Tages in Rom.
Herzlichen Dank, dass Sie dabei sind!
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Foto: Deutscher Bundestag / Friedrich Merz / Tobias Koch
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