Der DFB strukturiert sein Trainerteam neu – und setzt dabei auf eine Verbindung mit Vergangenheit: Benjamin Hübner wird neuer Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und tritt die Nachfolge von Sandro Wagner an. Das teilte der Verband am Samstag offiziell mit. Hübner wird nach dem Finalturnier der Nations League (4. bis 8. Juni) zum Team stoßen und am 1. Juli seine neue Rolle antreten. Der Vertrag des 35-Jährigen läuft über drei Jahre.
Für Hübner ist es der bislang größte Schritt in seiner noch jungen Trainerkarriere – und zugleich eine Rückkehr zu einem vertrauten Gesicht. Der frühere Innenverteidiger spielte bei der TSG Hoffenheim drei Jahre lang unter Julian Nagelsmann, dessen Spielphilosophie und Führungsstil ihn nachhaltig prägten. „Diese Zeit hat mich stark geprägt – als Spieler und für meinen späteren Job als Co-Trainer“, sagte Hübner. Die Berufung zur Nationalmannschaft sei für ihn „eine große Ehre“.
Nagelsmann lobte seinen neuen Assistenten als „echten Teamplayer, der für den Erfolg der Mannschaft gebrannt und eigene Interessen zurückgestellt hat“. Die persönliche und fachliche Verbindung aus Hoffenheimer Zeiten sei ein klarer Pluspunkt. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.“
Sandro Wagner verlässt den DFB nach dem Finalturnier auf eigenen Wunsch. Medienberichten zufolge strebt er eine Cheftrainerrolle an – ein Schritt, den der DFB respektiert. „Wir danken Sandro für seine wertvolle Arbeit“, hieß es aus Verbandskreisen.
Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler zeigte sich überzeugt vom neuen Mann: „Benjamin hat als Co-Trainer bereits seine Qualitäten unter Beweis gestellt und verfügt als Ex-Profi über einen besonders guten Zugang zu den Spielern.“ Besonders wichtig sei das Vertrauensverhältnis zwischen Hübner und Nagelsmann, das auf jahrelanger gemeinsamer Erfahrung basiere. Andreas Rettig, Geschäftsführer Sport, und Völler hätten sich nach intensiven Gesprächen einstimmig für Hübner ausgesprochen.
Der gebürtige Wiesbadener musste seine aktive Karriere im Dezember 2022 verletzungsbedingt beenden. Anschließend stieg er bei der TSG Hoffenheim ins Jugendtrainerteam ein – und wurde mit der U19 Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Februar 2024 gehörte er zum Trainerstab der Hoffenheimer Bundesliga-Mannschaft.
OZD
OZD-Kommentar
Benjamin Hübner ist keine laute Lösung – aber womöglich genau die
richtige. Seine Berufung zeigt, dass Julian Nagelsmann beim Neuaufbau
der Nationalmannschaft nicht nur auf große Namen, sondern auf Vertrauen,
Nähe und Entwicklung setzt. Hübner bringt frische Perspektive,
Glaubwürdigkeit aus der Kabine und gewachsene Bindung zum Bundestrainer
mit – das ist mehr als reine Fachkompetenz. Es ist ein Signal: Der DFB
formiert sich nicht mit Glanz und Glamour, sondern mit Bodenhaftung. Ob
das reicht für eine erfolgreiche WM 2026, bleibt offen. Aber Hübner
steht für Kontinuität mit einem klaren Plan.
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OZD-Analyse
1. Die Personalentscheidung im Überblick:
a) Hübner wird Nachfolger von Sandro Wagner als Co-Trainer –
b) Start beim DFB nach der Nations League im Juli 2025 –
c) Vertrag über drei Jahre bis Sommer 2028 –
2. Die Verbindung zu Julian Nagelsmann:
a) Drei Jahre Zusammenarbeit bei der TSG Hoffenheim –
b) Hübner als Spieler stark durch Nagelsmann geprägt –
c) Gegenseitiges Vertrauen als Grundlage der neuen Rolle –
3. Hübners Trainerstationen:
a) Karriereende 2022 wegen Verletzungen –
b) Einstieg als U19-Co-Trainer in Hoffenheim –
c) Titelgewinn mit A-Junioren, Aufstieg zum Bundesliga-Co-Trainer –
d) Seit Februar 2024 im Profistab der TSG aktiv –
4. Reaktionen im DFB-Umfeld:
a) Völler und Rettig einstimmig überzeugt –
b) Fokus auf Spieler-Nähe und Teamdynamik –
c) Wagner verlässt den DFB auf eigenen Wunsch, plant Cheftrainerrolle –
Wer ist Benjamin Hübner?
Benjamin Hübner ist
ein ehemaliger deutscher Bundesligaprofi und aktueller Fußballtrainer.
Geboren 1989 in Wiesbaden, spielte er unter anderem für Wehen Wiesbaden,
VfR Aalen, den FC Ingolstadt und die TSG Hoffenheim. Dort entwickelte
er sich unter Julian Nagelsmann zum Führungsspieler. Nach seinem
verletzungsbedingten Karriereende 2022 wechselte er ins Trainerfach. Mit
der Hoffenheimer U19 feierte er 2023 das Double aus Meisterschaft und
Pokal, seit Anfang 2024 war er Co-Trainer der Profis. Nun folgt der
Sprung zur Nationalmannschaft.
Humorvolle Bemerkung:
Benjamin Hübner wird Nagelsmanns Assistent – und Sandro Wagner geht „auf eigenen Wunsch“. Vielleicht wollte Wagner einfach mal ausprobieren, wie es ist, wenn man nicht ständig „der Assistent“ genannt wird. Oder er hat genug von der Frage: „Und wann wirst du Cheftrainer?“
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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