Die Energie-Realität in Deutschland ist ein kalter Schock für alle, die auf Klimaschutz und Energiewende setzen: Im ersten Quartal 2025 ist der Energieverbrauch sprunghaft angestiegen – um satte 5,5 Prozent. Hauptgrund: ein kühleres Frühjahr, das die Heizungen aufdrehen ließ, kombiniert mit einem massiven Rückgang bei der Stromproduktion aus Wind- und Wasserkraft.
Statt Erneuerbaren boomten die Klimakiller: Mehr Erdgas, mehr Steinkohle, mehr Braunkohle – Deutschlands Strom kam in den ersten drei Monaten spürbar „dreckiger“ daher. Der Verbrauch fossiler Energien stieg zweistellig, und damit auch der CO₂-Ausstoß: plus sieben Prozent.
Zwar legte die Solarenergie um beeindruckende 24 Prozent zu – ein Lichtblick im düsteren Bilanzbericht – doch dieser konnte den dramatischen Einbruch bei Wind (-30 %) und Wasser (-23 %) nicht annähernd auffangen. Besonders fatal: Die fossilen Kraftwerke arbeiten deutlich ineffizienter als ihre grünen Gegenstücke. Es wird also mehr Energie „verbrannt“, um denselben Output zu erzielen – ein Rückschritt mit Ansage.
Dass Deutschland zusätzlich noch mehr Strom importieren musste – plus 15 Prozent –, zeigt, wie lückenhaft der Umbau unserer Energieinfrastruktur ist. Die sogenannte Energiewende wird zur Energiewende auf Umwegen – zurück zu alten, klimaschädlichen Mustern.
Fazit: Der aktuelle Anstieg des Energieverbrauchs ist nicht nur eine statistische Delle – er ist ein Warnsignal. Wenn der Winter reicht, um Deutschland wieder zur Kohlenation zu machen, dann stehen wir vor einem Strukturproblem, nicht nur vor einem Wetterproblem.
OZD
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