Frankreich macht ernst im Kampf gegen den Tabak: Seit Sonntag gilt ein erweitertes Rauchverbot an öffentlichen Stränden – pünktlich zum Beginn der Sommerferien. Was für manche nach einer Einschränkung klingt, ist ein gezielter Schritt hin zu mehr Gesundheitsschutz und Umweltschutz.
Denn Zigaretten am Strand sind nicht nur ein Risiko für die eigene Lunge – sie sind auch eine der häufigsten Quellen von Plastikmüll in der Natur. Ein einziger Zigarettenstummel kann bis zu 40 Liter Grundwasser verseuchen. Die Strandverbote sind daher nicht nur gesundheitspolitisch, sondern auch ökologisch sinnvoll.
Neben Stränden wurden auch Bushaltestellen, Parks, Einrichtungen für Minderjährige sowie der Bereich von zehn Metern rund um Schulen, Schwimmbäder und Bibliotheken einbezogen. Wer sich nicht daran hält, riskiert 135 Euro Bußgeld – in den ersten Tagen dürften Beamte aber noch ein Auge zudrücken.
Die Maßnahme ist Teil der ambitionierten Vision einer „tabakfreien Generation bis 2032“, wie Gesundheitsministerin Catherine Vautrin erklärt. Mit Blick auf die alarmierenden Zahlen – 75.000 tabakbedingte Todesfälle jährlich in Frankreich und 5.000 durch Passivrauchen – wird klar: Das Ziel ist ehrgeizig, aber bitter nötig.
Bemerkenswert: Laut einer aktuellen Umfrage unterstützen 62 Prozent der Franzosen die Ausweitung des Rauchverbots – ein Zeichen, dass sich das gesellschaftliche Klima verändert. Der Raucher ist heute kein Rebell mehr, sondern Teil eines überholten Bildes.
Zwar bleiben E-Zigaretten und Terrassen von Cafés vom Verbot ausgenommen, doch insgesamt zeigt Frankreich, wie entschlossen moderne Gesundheitspolitik aussehen kann. Gerade im öffentlichen Raum, wo sich viele junge Menschen aufhalten, wird ein wichtiges Zeichen gesetzt – gegen das Vorbild Raucher und für eine bewusstere Zukunft.
OZD
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Bild: AFP