Bundestrainer Julian Nagelsmann hat im Rahmen des Internationalen Trainerkongresses in Leipzig ein klares Signal gesendet: Marc-André ter Stegen bleibt seine Nummer eins – trotz mehrmonatiger Verletzungspause, trotz Degradierung beim FC Barcelona, und trotz der Sehnsucht mancher Fans nach einem möglichen Comeback von Manuel Neuer.
Die Ansage ist deutlich:
„Marc kommt im Dezember zurück, spielt im März und Juni – und fährt als Nummer eins zur WM“,
so Nagelsmann sinngemäß. Ein Comeback des nach der EM 2024 zurückgetretenen Manuel Neuer ist „kein Thema“ mehr. Diese Entscheidung sei „ganz bewusst getroffen“ worden – und daran wird nicht gerüttelt.
Ter Stegen, mittlerweile 33 Jahre alt, fällt aktuell mit einer Rückenverletzung aus. Sein Status beim FC Barcelona ist schwierig – er wurde dort zur Nummer drei zurückgestuft. Dennoch genießt er beim Bundestrainer vollstes Vertrauen. Nagelsmann betont den engen und professionellen Austausch mit dem Torwart, der sich seiner Lage bewusst sei.
Für die WM-Qualifikation (u.a. gegen Slowakei, Nordirland und Luxemburg) im Herbst wird ter Stegen nicht zur Verfügung stehen. Nagelsmann setzt in dieser Phase auf bewährte Kräfte:
Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) als wahrscheinlich erste Vertretung
Alexander Nübel (VfB Stuttgart) als Backup
Noah Atubolu (SC Freiburg, bislang U21) als Perspektivspieler
Nagelsmann vermeidet Überraschungen – und unterstreicht, dass man auf der Torwartposition „viele gute Leute“ habe.
Die klare Absage an Neuer überrascht nicht: Der 38-Jährige hatte bei der Heim-EM 2024 sein letztes Turnier gespielt und eine starke Leistung gezeigt, unter anderem bei der Klub-WM mit dem FC Bayern. Doch die Entscheidung, den Generationenwechsel im deutschen Tor endgültig zu vollziehen, scheint gefallen – unumkehrbar.
Bemerkenswert ist auch Nagelsmanns subtile Andeutung eines Vereinswechsels ter Stegens im Winter. Offenbar wird intern damit gerechnet, dass der Keeper seine Reservistenrolle in Barcelona aufgibt, um bei einem anderen Klub Spielpraxis zu sammeln – eine zwingende Voraussetzung für seinen WM-Einsatz.
Fazit:
Nagelsmann setzt auf Stabilität und Planungssicherheit. Die Ära Neuer ist abgeschlossen, ter Stegen bleibt trotz Rückschlägen gesetzt – sofern er gesund ist und Spielpraxis hat. Das Vertrauen in Baumann, Nübel und Atubolu unterstreicht die gute deutsche Torwartschule, auch wenn sich der Glanz vergangener Jahrzehnte (Kahn, Lehmann, Neuer) etwas abgekühlt hat.
Die Marschrichtung Richtung WM 2026 ist damit deutlich – und sie folgt einem roten Faden: Kontinuität mit Perspektive, nicht Nostalgie.
OZD
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Bild: AFP