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Hamas veröffentlicht brutales Video von deutschen Alon Ohel

Fast zwei Jahre nach seiner Verschleppung zeigt die Hamas erstmals ein Video des Deutsch-Israelis Alon Ohel. Während Israel neue Angriffe auf Gaza ankündigt, wächst international die Kritik an der Offensive.

Die Hamas hat erstmals ein Video des Deutsch-Israelis Alon Ohel veröffentlicht, der am 7. Oktober 2023 vom Nova-Festival in den Gazastreifen verschleppt wurde. In dem dreieinhalbminütigen Clip ist Ohel zusammen mit einer weiteren Geisel, Guy Gilboa-Dalal, zu sehen.

OZD-Kommentar

Die Veröffentlichung des Videos ist zynische Kriegspropaganda: Die Hamas instrumentalisiert das Leid der Geiseln, während Israel den militärischen Druck weiter eskaliert. Alon Ohel steht stellvertretend für das unerträgliche Dilemma – ein junger Mann mit Holocaust-Wurzeln, der nun in den Fängen einer Terrororganisation um sein Leben kämpft. Doch auch Israel manövriert sich in ein moralisches Vakuum: Präzisionsangriffe, die immer wieder Zivilisten treffen, und eine hungergeplagte Bevölkerung, die zwischen den Fronten stirbt. Europa bleibt schwach und gespalten – und schaut einem Albtraum zu, der kein Ende findet.


OZD-Erklärung: Wer ist Alon Ohel?

Alon Ohel ist ein junger Musiker mit deutschen Wurzeln. Seine Großmutter überlebte den Holocaust in Berlin. Ohel selbst wurde mit 22 Jahren entführt, er leidet laut Angehörigen seitdem an schweren Verletzungen, Hunger und Misshandlungen.

Israels Botschafter in Tel Aviv, Steffen Seibert, verurteilte die Veröffentlichung des Videos scharf: „Sie beweisen nur die Verderbtheit der Hamas-Terroristen, die nach 700 Tagen alle Geiseln freilassen müssen.“

In dem Clip fleht Gilboa-Dalal Premier Benjamin Netanjahu an, die Offensive in der Stadt Gaza zu stoppen. AFP konnte die Echtheit und das genaue Aufzeichnungsdatum nicht unabhängig bestätigen.

Während die Hamas Geiseln vorführt, kündigte die israelische Armee neue Angriffe auf Hochhäuser in Gaza an, die angeblich als Kommandozentralen und mit unterirdischen Tunneln genutzt würden. Weniger als eine Stunde nach der Warnung meldete die Armee den Angriff auf ein solches Gebäude. Armeesprecher Effie Defrin erklärte, Israel kontrolliere bereits „40 Prozent des Gebiets der Stadt Gaza“.

Die Kämpfe fordern weiter hohe Opferzahlen: Der Hamas-Zivilschutz meldete am Freitag 32 Tote, darunter 19 in Gaza-Stadt. Laut WHO seien seit Kriegsbeginn mindestens 370 Menschen an Unterernährung gestorben. Die UN hatte Ende August für Teile Gazas offiziell eine Hungersnot festgestellt – Israel weist dies zurück.

Der belgische Außenminister Maxime Prévot kritisierte die EU scharf: „Es ist unbestreitbar, dass die Europäische Union ihrer Verantwortung in dieser gigantischen humanitären Krise nicht gerecht wird.“


OZD-Kommentar

Die Veröffentlichung des Videos ist zynische Kriegspropaganda: Die Hamas instrumentalisiert das Leid der Geiseln, während Israel den militärischen Druck weiter eskaliert. Alon Ohel steht stellvertretend für das unerträgliche Dilemma – ein junger Mann mit Holocaust-Wurzeln, der nun in den Fängen einer Terrororganisation um sein Leben kämpft. Doch auch Israel manövriert sich in ein moralisches Vakuum: Präzisionsangriffe, die immer wieder Zivilisten treffen, und eine hungergeplagte Bevölkerung, die zwischen den Fronten stirbt. Europa bleibt schwach und gespalten – und schaut einem Albtraum zu, der kein Ende findet.


Lesermeinungen

„Dieses Video zerreißt einem das Herz – man darf die Geiseln nicht vergessen.“ – Miriam F., Frankfurt
„Israel muss die Hamas zerschlagen, aber nicht um den Preis einer Hungersnot.“ – Tobias K., Leipzig
„Europa ist ein Papiertiger – viel Gerede, keine Taten.“ – Daniel S., Wien

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.