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Historisch: Frauenfußball Weltmeisterschaft mit 48 Teams

Ab 2031 wird die Frauen-Weltmeisterschaft mit 48 Teams ausgetragen – die FIFA will damit die globale Entwicklung des Frauenfußballs beschleunigen und mehr Nationen integrieren.

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Historisch: Frauenfußball Weltmeisterschaft mit 48 Teams

Der Fußball-Weltverband FIFA hat einen weitreichenden Beschluss gefasst: Ab der WM 2031 wird auch die Frauen-Weltmeisterschaft mit 48 Nationalteams ausgetragen – genauso wie das Turnier der Männer. Das entschied das FIFA-Council am Freitag einstimmig in einer virtuellen Sitzung. Die nächste WM in Brasilien 2027 wird noch mit 32 Teams stattfinden. Danach beginnt eine neue Ära im internationalen Frauenfußball.

„Es geht nicht nur darum, 16 weitere Mannschaften bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft zu haben, sondern auch darum, die nächsten Schritte im Hinblick auf den Frauenfußball im Allgemeinen zu unternehmen“, erklärte FIFA-Präsident Gianni Infantino. Ziel sei es, mehr Mitgliedsverbänden die Teilnahme am Turnier zu ermöglichen – und gleichzeitig die Strukturen des Frauenfußballs weltweit nachhaltiger zu fördern.

Das neue Format sieht zwölf Gruppen mit jeweils vier Teams vor – analog zur Männer-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Die Zahl der Spiele steigt von 64 auf 104. Erst bei der WM 2023 war das Teilnehmerfeld von 24 auf 32 Mannschaften erweitert worden, 2016 hatten noch 16 Teams teilgenommen. Der Expansionskurs der FIFA ist damit auch im Frauenfußball voll angekommen.

Für die WM 2031 gibt es bislang nur eine offizielle Bewerbung – aus den USA. Dass die USA als führende Fußballnation im Frauenbereich dieses Turnier ausrichten wollen, passt zur Strategie der FIFA, das Event global zu vermarkten.

Während bei den Frauen das Wachstum gefeiert wird, stößt ein ähnlicher Vorschlag bei den Männern auf Widerstand. DFB-Präsident Bernd Neuendorf kritisierte offen Überlegungen, die Männer-WM auf 64 Teams auszuweiten. „Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir dem Turnier damit keinen Gefallen tun würden“, sagte Neuendorf vor dem kommenden FIFA-Kongress.

OZD / AFP.

OZD-Kommentar:
Die FIFA öffnet die Tore – und das ist Fluch und Segen zugleich. 48 Teams bei der Frauen-WM: Das klingt nach Chancen, Globalisierung und Empowerment. Und ja – vielen Nationen wird der Weg auf die große Bühne geebnet. Aber was als Fortschritt verkauft wird, ist auch ein kommerzielles Kalkül: mehr Spiele, mehr Märkte, mehr Rechte, mehr Profit. Infantino spricht von Entwicklung, meint aber Reichweite. Die große Gefahr: sportliche Überforderung kleiner Verbände, unausgeglichene Gruppen und eine verwässerte Vorrunde. Was bleibt, ist ein klarer Auftrag: Diese Expansion darf nicht zur Show werden, sie muss echte Förderung bringen. Sonst wird aus Wachstum nur Aufblähung – und das hätte der Frauenfußball nicht verdient.


OZD-Analyse

1. Entscheidung zur Ausweitung der Frauen-WM 2031
a) FIFA beschließt einstimmig: 48 Teams ab 2031.
– Erste Austragung im neuen Format nach der WM 2027 in Brasilien.
– Nur eine Bewerbung bisher: USA.
b) Turnierstruktur: 12 Gruppen à 4 Teams, 104 Spiele insgesamt.
– Steigerung von 64 Spielen (bei 32 Teams) auf 104.
– Analog zur Männer-WM 2026.


2. Ziele der FIFA laut Präsident Gianni Infantino
a) Globale Förderung des Frauenfußballs.
– Teilnahmechancen für mehr Nationen.
– Impuls für Infrastruktur und Talentförderung in kleineren Ländern.
b) Mehr Sichtbarkeit, mehr Vermarktung, mehr Reichweite.
– Frauen-WM soll kommerziell aufgewertet werden.
– FIFA will bestehende Dynamik nach 2023 nutzen.


3. Kritische Reaktionen und Parallelen zum Männerfußball
a) DFB-Präsident Neuendorf warnt vor ähnlichem Schritt bei Männern.
– 64er-WM bei den Männern wird intern diskutiert – stößt aber auf Ablehnung.
– Neuendorf: „Dem Turnier würde das nicht gut tun.“
b) Gefahr einer sportlichen Verwässerung.
– Große Leistungsunterschiede könnten entstehen.
– FIFA steht vor dem Spagat zwischen Wachstum und Qualitätssicherung.


Was ist die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft?
Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft ist das größte internationale Turnier im Frauenfußball. Sie findet seit 1991 alle vier Jahre statt und hat in den vergangenen Jahrzehnten massiv an Bedeutung gewonnen. Zuletzt nahmen 32 Teams teil, Weltmeister wurde Spanien 2023. Die WM ist ein Schlüsselfaktor für die globale Entwicklung des Frauenfußballs.

Was ist das FIFA-Council?
Das FIFA-Council ist das höchste Exekutivorgan des Fußball-Weltverbandes. Es ersetzt seit 2016 das frühere FIFA-Exekutivkomitee und entscheidet über strategische Weichenstellungen wie Turnierformate, Regeländerungen oder die Vergabe von Wettbewerben.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.



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