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Unglaublich: Trump verkündet Waffenstillstand im Kaschmir-Konflikt

Nach tödlichen Luftschlägen und gegenseitigen Vorwürfen haben sich Indien und Pakistan auf eine Waffenruhe geeinigt – vermittelt durch US-Präsident Trump.

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Nach tagelanger Eskalation mit mindestens 60 Toten haben sich die verfeindeten Atommächte Indien und Pakistan auf eine Waffenruhe im Kaschmir-Konflikt geeinigt. Die Feuerpause wurde am Samstag überraschend von US-Präsident Donald Trump verkündet, nachdem seine Regierung intensive Gespräche mit beiden Seiten geführt hatte. Am Sonntag blieb es erstmals ruhig an der Grenze – ein Moment der Erleichterung für die kriegsmüde Bevölkerung in der geteilten Himalaya-Region.

„Nach einer langen Nacht mit Gesprächen unter Vermittlung der USA freue ich mich mitteilen zu können, dass Indien und Pakistan sich auf eine vollständige und sofortige Waffenruhe geeinigt haben“, schrieb Trump auf Truth Social. US-Außenminister Marco Rubio und Vizepräsident JD Vance bestätigten, mit den Regierungschefs Narendra Modi und Shehbaz Sharif direkte Verhandlungen geführt zu haben. Im Rahmen dieser Gespräche einigten sich beide Länder auch auf zukünftige Verhandlungen über Kaschmir an einem neutralen Ort.

Noch am Samstagabend hatten sich Indien und Pakistan gegenseitig Verstöße gegen die vereinbarte Feuerpause vorgeworfen. In Srinagar, im indisch kontrollierten Kaschmir, waren Explosionen zu hören, und auch im pakistanischen Teil meldeten Beobachter Schusswechsel entlang der Demarkationslinie. Erst am Sonntagmorgen kehrte augenscheinlich Ruhe ein. Ein Sprecher in Muzaffarabad sagte, die Nacht sei „ruhig“ geblieben. „Endlich konnten wir wieder schlafen“, berichtete ein Bewohner der indischen Grenzstadt Punch.

Zuvor hatten sich beide Länder mit Luftschlägen auf Militärstützpunkte überboten. Die indische Armee griff drei Ziele in Pakistan an, darunter einen Stützpunkt nahe Islamabad. Pakistan reagierte mit Angriffen auf eine indische Luftwaffenbasis. Der schwerste Gewaltausbruch seit Jahren hatte erneut die Angst vor einem Krieg zwischen den beiden Atommächten geschürt.

Die Region Kaschmir ist seit 1947 zwischen Indien und Pakistan umstritten. Beide Länder beanspruchen sie vollständig und haben bereits zwei Kriege um das Gebiet geführt. Der aktuelle Konfliktausbruch wurde durch einen Anschlag auf indische Touristen im April ausgelöst.

International wurde die Waffenruhe mit Erleichterung aufgenommen. Das Auswärtige Amt nannte sie einen „ersten, wichtigen Schritt aus der Spirale der Eskalation“. UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einem „positiven Schritt“ mit der Hoffnung auf einen „dauerhaften Frieden“.

OZD

OZD-Kommentar:
Dieser Waffenstillstand kommt spät – aber er kommt. Indien und Pakistan haben wieder einmal am Rande eines Krieges getanzt, Raketen getauscht, Menschen geopfert. Und wieder war es die Bevölkerung in Kaschmir, die den Preis zahlte. Dass nun eine Feuerpause gilt, ist kein Sieg – es ist eine Notbremse. Trump mag sich als Vermittler feiern lassen, doch die eigentliche Verantwortung liegt bei den Regierungen in Neu-Delhi und Islamabad. 

Beide müssen aufhören, Kaschmir als Schachbrett zu behandeln, auf dem nationale Eitelkeiten ausgetragen werden. Der Waffenstillstand ist ein Anfang. Aber nur dann, wenn er zu Gesprächen führt, die nicht wieder nur das Ziel haben, Zeit zu kaufen – bis zur nächsten Eskalation. Frieden braucht Mut, nicht Taktik.


OZD-Wissen

Was ist der Kaschmir-Konflikt?
Der Kaschmir-Konflikt ist ein seit 1947 andauernder Territorialstreit zwischen Indien und Pakistan. Die Region Kaschmir ist heute zwischen beiden Staaten geteilt, wird aber vollständig von beiden beansprucht. Der Konflikt hat bereits mehrere Kriege ausgelöst und gilt als einer der gefährlichsten der Welt, da beide Staaten über Atomwaffen verfügen.

Was bedeutet eine Waffenruhe im Völkerrecht?
Eine Waffenruhe ist eine temporäre Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Konfliktparteien – ohne formalen Friedensvertrag. Sie kann auf politischer Ebene vereinbart werden und ist rechtlich bindend, aber anfällig für Brüche. Eine dauerhafte Lösung setzt weiterführende Verhandlungen und Vertrauen voraus.



Was sind die Kaschmir-Kriege?

Der Kaschmir-Konflikt ist einer der ältesten und gefährlichsten Territorialkonflikte der Welt – und mehrfach eskaliert. Seit der Teilung Britisch-Indiens 1947 haben Indien und Pakistan drei große Kriege um die Himalaya-Region geführt, hinzu kamen mehrere gefährliche Grenzscharmützel. Das Risiko: Beide Staaten sind Atommächte.

1. Der Erste Kaschmir-Krieg (1947–1948)
Unmittelbar nach der Teilung Britisch-Indiens griffen pakistanische Stammesmilizen das mehrheitlich muslimische Kaschmir an, das unter einem hinduistischen Maharadscha stand. Dieser entschied sich in der Notlage für den Beitritt zu Indien – was die indische Armee auf den Plan rief.
– Folge: Der Krieg endete mit einem UNO-vermittelten Waffenstillstand.
– Ergebnis: Kaschmir wurde in einen indisch kontrollierten und einen pakistanisch kontrollierten Teil geteilt – die sogenannte „Line of Control“ wurde zur faktischen Grenze.
– Status: Bis heute ist die Region nicht völkerrechtlich abschließend geregelt.

2. Der Zweite Kaschmir-Krieg (1965)
Pakistan versuchte 1965 erneut, durch einen verdeckten Aufstand und anschließend offenen Krieg Teile Kaschmirs zu erobern. Indien schlug militärisch zurück.
– Intensität: Zehntausende Soldaten auf beiden Seiten mobilisiert, Luftwaffeneinsätze inklusive.
– Folge: Waffenstillstand unter Vermittlung der Sowjetunion und der USA, Taschkenter Erklärung.
– Ergebnis: Die territoriale Lage blieb unverändert – politisch eskalierte der Hass.

3. Der Dritte Krieg – offiziell um Bangladesch, faktisch auch um Kaschmir (1971)
Der offiziell dritte Krieg betraf primär die Unabhängigkeit Ostpakistans (heute Bangladesch), hatte aber gravierende Auswirkungen auf die Kaschmir-Situation.
– Folge: Indien errang einen klaren militärischen Sieg, Bangladesch wurde unabhängig.
– Kaschmir-Folge: Indien nutzte den Erfolg, um seine Position in Kaschmir zu festigen. Die Spannungen mit Pakistan blieben tief.
– Abkommen: Simla-Abkommen 1972 – beide Seiten verpflichten sich, Konflikte bilateral zu lösen.

4. Die Kargil-Krise (1999)
Die gefährlichste Eskalation nach der Atomwaffenentwicklung beider Länder. Pakistanische Soldaten besetzten strategische Höhen im Kargil-Distrikt auf indischem Territorium.
– Hintergrund: Beide Länder hatten 1998 Atomtests durchgeführt – das Risiko eines Atomkriegs war real.
– Folge: Indien startete eine großangelegte Militäroffensive, Pakistan zog sich unter internationalem Druck (insb. USA) zurück.
– Ergebnis: Kein offizieller Krieg, aber weltweit als „Mini-Krieg“ bezeichnet.
– Bewertung: Ein Wendepunkt: Die internationale Gemeinschaft erkannte die Gefahr einer nuklearen Eskalation.

5. Chronische Gewalt und diplomatische Sackgassen (2000er–2020er)
Auch ohne offenen Krieg blieb die Region instabil:
– Regelmäßige Grenzscharmützel entlang der Line of Control
Anschläge durch islamistische Gruppen – teils mit pakistanischem Rückhalt
– Indiens Aufhebung des Sonderstatus für Kaschmir 2019 verschärfte die Lage erheblich
– Diplomatie stagniert – seit 2020 kaum direkte Gespräche


Fazit:
Die Kaschmir-Kriege zeigen: Jeder militärische Vorstoß brachte unzählige Tote – aber keine Lösung. Die Linie der Kontrolle ist geblieben, doch der Frieden wurde nie erreicht. Heute steht die Welt erneut am Abgrund, in einem Konflikt, der durch moderne Raketentechnologie und atomare Bedrohung noch gefährlicher geworden ist. Eine dauerhafte Entspannung kann nur gelingen, wenn beide Seiten über militärische Logik hinausdenken – und endlich der Mensch im Tal zählt, nicht der Anspruch in den Hauptstädten.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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