Die Offensive der israelischen Armee im Gazastreifen eskaliert weiter – und mit ihr das menschliche Leid. 37 Tote an nur einem Wochenende, darunter neun Kinder aus einer einzigen Familie, eine schwangere Frau, humanitäre Helfer – die Liste ist erschütternd lang. Israels erklärtes Ziel, die Hamas militärisch zu zerschlagen, forderte erneut einen hohen Preis unter der Zivilbevölkerung.
Die Armee verweist auf „gefährliche Kriegszonen“ und getroffene „Verdächtige“, doch der massive Beschuss dicht besiedelter Gebiete wirft schwerwiegende moralische und völkerrechtliche Fragen auf. Dass der Zivilschutz aufgrund fehlender Ausrüstung Menschen unter Trümmern nicht bergen kann, ist ein weiterer Ausdruck der sich verschärfenden humanitären Katastrophe.
UN-Generalsekretär Guterres spricht von der „grausamsten Phase“ des Krieges – und die Bilder aus Gaza geben ihm Recht. Die Infrastruktur liegt in Trümmern, Hilfsgüter kommen kaum an, und selbst das Trinkwasser wird knapp.
Gleichzeitig wächst in Israel selbst die Kritik: Angehörige von Geiseln fordern das Ende des Krieges, weil er weder zur Befreiung ihrer Liebsten führt noch zur Sicherheit Israels beiträgt. Ihre Stimmen werden lauter – und stehen für eine tiefe gesellschaftliche Spaltung.
Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 steht Israel unter Schock. Doch die Vergeltung darf nicht zur Entgrenzung werden. Zivilisten dürfen nicht dauerhaft die Rechnung für eine militärische Strategie zahlen, deren Ergebnis immer fragwürdiger erscheint.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP