Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht auf Montag den bislang massivsten Drohnenangriff seit Beginn der Invasion im Februar 2022 gestartet. Insgesamt wurden 479 Drohnen und 20 Marschflugkörper auf ukrainisches Territorium abgefeuert. Erstaunlich ist die hohe Erfolgsquote der ukrainischen Abwehr: 460 Drohnen und 19 Marschflugkörper wurden laut offiziellen Angaben abgefangen.
Der Angriff erfolgte offenbar konzertiert und gezielt – zehn Einschlagsorte wurden bisher identifiziert, doch nähere Angaben dazu stehen noch aus. Auffällig ist das aggressive Vorgehen kurz vor einem geplanten Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine. Dieser Austausch, ursprünglich für das vergangene Wochenende vorgesehen, wurde verschoben.
Auch die internationale Dimension ist deutlich spürbar. Polen, als direkt angrenzendes NATO-Land, registrierte Raketenangriffe auf die westukrainische Region Riwne und reagierte prompt mit dem Start von Kampfjets – eine klare Geste der militärischen Wachsamkeit und Solidarität innerhalb der Allianz.
Die Eskalation zeigt einmal mehr, dass Russland weiterhin bereit ist, durch massive militärische Operationen politischen Druck auszuüben. Der Angriff könnte nicht nur militärisch motiviert sein, sondern auch als Drohgebärde in Richtung NATO und Ukraine verstanden werden – ein Signal, dass Russland seine Strategie der Einschüchterung unbeirrt fortsetzt.
OZD
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